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Montag, 23. August 2021

Fürbitten 24.8. HAUT - nah - auch das Leid anderer spüren

 


24.8.2021  Hl.Bartholomäus  Hautnahe Schmerz spüren

Heute ist das Fest des heiligen Bartholomäus – sein Name wird in den Apostellisten der ersten drei Evangelien erwähnt. Höchstwahrscheinlich ist Bartholomäus mit jenem skeptischen Nathanael gleichzusetzen, von dessen Berufung heute im Johannesevangelium erzählt wird. Bartholomäus, so glaubt man, predigte nach dem Tod Jesu in Indien, Mesopotamien, Parthien und Armenien, wo er gemartert wurde (enthauptet oder geschunden und gekreuzigt). Michelangelo, der ihm im Gerichtsbild der Sixtina sein Selbstbildnis gab, lässt ihn die abgeschundene Haut tragen. Das ist ein starkes Bild, ein Bild das „unter die Haut“ geht – bitten wir heute:

für alle, die ihre eigene Haut retten wollen und retten müssen: wir denken an die Menschen in Afghanistan, an Frauen, Kinder, Männer in all den Kriegs-und Krisengebieten unserer Welt,

 

für all die Menschen, die bis auf die Haut geschunden werden – für Schwerarbeit missbrauchte Kinder, für die Opfer von Menschenhändlern, für ausgebeutete Menschen auf der Flucht

 

für alle, die ihre Haut zu Markte tragen müssen: die modernen Arbeitssklaven, Menschen ohne fixe Anstellung, junge Leute im Prekariat, alle auf der Suche nach neuen Lebensmöglichkeiten

 

für alle, die das Elend der Welt hautnahe spüren und versuchen zu helfen: - für die vielen humanitären Organisationen und so viele Einzelpersonen, die sich um Andere annehmen

 

für alle, die schon abgestumpft oder zynisch geworden sind, denen Elend und Not nicht mehr unter die Haut gehen – dass sie wieder fähig sind, Mitleid zu empfinden

 

bitten wir für uns alle, dass wir das sind, was man eine „gute Haut“ nennt, Menschen, die in ihrem kleinen Umfeld zu helfen versuchen, so gut es geht

 

Und bitten wir nicht zuletzt, dass wir als Christen Menschen sind, bei denen man sich mit Haut und Haar wohlfühlen kann

 

Der heilige Bartholomäus wird besonders von den Armeniern hoch verehrt - in Armenien soll er sein Martyrium erlitten haben. Vor mehr als 100 Jahren geschah der türkische Genozid an diesem Volk. Wir bitten für die heute in vielen Länder verstreut lebenden Armenier und wir bitten für alle Menschen, die auch heute aus ethnischen oder religiösen Gründen um ihr Leben fürchten.  Gott, Erbarme dich ihrer, erbarme dich unser: Amen