17.9.2018 Lk.7.11 Jüngling von Nain
Im Evangelium hören wir heute die „Geschichte
vom Jüngling von Nain“
Ein junger Mann wird zur Beerdigung getragen,
der einzige Sohn seiner Mutter.
Jesus sieht die Verzweiflung der Frau, ihren
Schmerz – und Jesus macht das Wunder möglich: er berührt den Sarg und sagt zu
dem Toten: „Junger Mann, ich sage dir, steh auf“.
Und der junge Mann findet
tatsächlich ins Leben zurück. Der Jüngling von Nain und seine Mutter, sie sind auch
ein Symbol, eine Metapher für uns alle. Immer wieder müssen auch wir Hoffnungen
begraben, Sehnsüchte, Wünsche, Pläne. Immer wieder müssen wir ganz konkret
Abschied nehmen, so wie es die Mutter muss. Immer wieder aber auch fühlen wir
uns selbst „wie tot“, haben das Gefühl, SO geht das Leben nicht mehr weiter.
Bitten wir, dass Jesus auch uns „DAS LEBEN,
unser Lebendigsein wieder zurückgibt – und alle Hoffnung. „Hilf uns neu anzufangen“
immer dann,
wenn uns die Kraft zum Weitermachen fehlt
immer dann, wenn wir uns mit einer Situation
nicht abfinden können
immer dann, wenn wir glauben, dass nichts mehr
geht,
immer dann bitten wir dich: „Hilf
uns neu anzufangen“
immer dann, wenn wir resignieren wollen oder
verbittert sind
immer dann,
wenn wir wie tot sind vor Kränkung und Enttäuschung,
immer dann,
wenn wir keinen Schritt mehr auf einen anderen zugehen wollen, weil
Versöhnung
unmöglich scheint
immer dann bitten wir dich: „Hilf
uns neu anzufangen“
immer dann,
wenn wir uns und Anderen nichts mehr Neues zutrauen
immer dann,
wenn wir aufhören wollen uns einzumischen und zu engagieren, weil ohnehin
nichts einen Sinn hat
immer dann,
wenn uns die Zukunft Angst macht
immer dann bitten wir: „Hilf uns neu anzufangen“
immer dann,
wenn wir eigentlich nicht mehr viel Neues erwarten
immer dann, wenn wir glauben, „ICH bin halt
wie ICH bin und da kann man nichts machen“ immer dann, wenn wir eigentlich alles
so lassen wollen, wie es ist
immer dann bitten wir: „Hilf uns neu anzufangen“
Du guter Gott, du
allein weißt, wie oft wir erschöpft und mutlos sind, wie oft wir uns „wie tot“
fühlen. Lass uns vertrauen, dass der Abschied von Altem ein Zugehen auf etwas
Neues sein wird, und dass DU es bist, der uns schützt und behütet – heute, und
über dieses Leben hinaus. amen