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Mittwoch, 21. Februar 2018

Fürbitten 22.2. Kathedra Petri? Was soll das sein?



22.2.2018 Kathedra Petri
Kirche: mehr Ort der Barmherzigkeit und weniger "Lehrstuhl" 

Eigentlich geht dieses Fest auf einen heidnischen Brauch im alten Rom zurück. Im Totengedenken hat man dort zu eigenen Feiern Speisen für die Verstorbenen gebracht und für jeden Toten auch einen Sessel,einen Stuhl (cathedra) hingestellt. Die Christen haben bei diesem Totengedenken an Petrus gedacht – aber ab dem 4.Jahrhundert hat Rom diese Feier mit heidnischem Hintergrund verboten. Statt dessen hat man nun den Sessel, den „Stuhl“ des Petrus als „Lehrstuhl“ umgedeutet. Dieser „Lehrstuhl Petri, das wissen wir, hat in der Geschichte der christlichen Kirchen aber auch zu vielen Problemen geführt. Bitten wir heute

dass in den obersten Gremien der Kirchen um ehrliche Fortschritte in der Ökumene gerungen wird – an der Basis der Christen scheint ja alles viel unkomplizierter zu sein - und bitten wir um Dankbarkeit, für die Eigenheit der jeweils Anderen, von denen wir auch lernen können

bitten wir ganz besonders für Papst Franziskus, dass er seinen Reformkurs im Sinne einer Kirche der Barmherzigkeit, einer Kirche FÜR die Menschen fortsetzen kann. Der Papst selbst spricht offen von Behinderungen und absichtlichen Missverständnissen auf Seiten innerkirchlicher Kritiker 

bitten wir für die Priester in der Kirche, ihre Lebensform ist nicht einfach,
bitten wir, dass Druck und auch Vereinsamung von den Priestern genommen wird

bitten wir, dass mit Schwierigkeiten innerhalb der Kirche und auch innerhalb des Klerus
offen und ehrlich umgegangen wird,
dass vor allem auch alles getan wird, um Mißbrauch an Menschen in der Kirche zu verhindern.

bitten wir, dass kirchliche Vorschriften Menschen nicht niederdrücken, sondern ihnen Mut und Vertrauens ins Leben geben, dass die Kirche, aber auch wir alle, wie Jesus heilend und verzeihend auf Menschen zugehen, und nicht strafend und mit erhobenem Zeigefinger

bitten wir, dass es auch bei uns selbst nicht um das Hüten und Bewahren alter Vorschriften geht, sondern dass wir immer wieder den Geist Gottes in neuen Situationen und Herausforderungen erkennen und annehmen 

und bitten wir, dass wir unseren Glauben mit Freude und Liebe leben und uns in der Gemeinschaft der Kirche zu Hause fühlen


So bitten wir dich guter Gott, dass wir selbst einen guten Weg mit der Kirche gehen können und dass uns immer bewusst ist, dass wir alle eine „priesterliche Berufung“ haben, wie es im Buch der Offenbarung steht "Christus liebt uns … er hat uns die Würde von Königen gegeben und uns zu Priestern gemacht für den Dienst vor seinem Gott und Vater",
(Offb 1,5f.).