22.2.2018 Kathedra Petri
Kirche: mehr Ort der Barmherzigkeit und
weniger "Lehrstuhl"
Eigentlich geht dieses Fest auf einen
heidnischen Brauch im alten Rom zurück. Im Totengedenken hat man dort zu
eigenen Feiern Speisen für die Verstorbenen gebracht und für jeden Toten auch
einen Sessel,einen Stuhl (cathedra) hingestellt. Die Christen haben bei diesem
Totengedenken an Petrus gedacht – aber ab dem 4.Jahrhundert hat Rom diese Feier
mit heidnischem Hintergrund verboten. Statt dessen hat man nun den Sessel, den
„Stuhl“ des Petrus als „Lehrstuhl“ umgedeutet. Dieser „Lehrstuhl Petri, das
wissen wir, hat in der Geschichte der christlichen Kirchen aber auch zu vielen
Problemen geführt. Bitten wir heute
dass in den obersten Gremien der Kirchen um ehrliche
Fortschritte in der Ökumene gerungen wird – an der Basis der Christen scheint
ja alles viel unkomplizierter zu sein - und bitten wir um Dankbarkeit, für die
Eigenheit der jeweils Anderen, von denen wir auch lernen können
bitten wir ganz besonders für Papst
Franziskus, dass er seinen Reformkurs im Sinne einer Kirche der Barmherzigkeit,
einer Kirche FÜR die Menschen fortsetzen kann. Der Papst selbst spricht offen
von Behinderungen und absichtlichen Missverständnissen auf Seiten
innerkirchlicher Kritiker
bitten wir für die Priester in der Kirche,
ihre Lebensform ist nicht einfach,
bitten wir, dass Druck und auch Vereinsamung von den Priestern genommen wird
bitten wir, dass Druck und auch Vereinsamung von den Priestern genommen wird
bitten wir, dass mit Schwierigkeiten innerhalb der Kirche und auch innerhalb des Klerus
offen und ehrlich umgegangen wird,
offen und ehrlich umgegangen wird,
dass vor allem auch alles getan wird, um
Mißbrauch an Menschen in der Kirche zu verhindern.
bitten wir, dass kirchliche Vorschriften
Menschen nicht niederdrücken, sondern ihnen Mut und Vertrauens ins Leben geben,
dass die Kirche, aber auch wir alle, wie Jesus heilend und verzeihend auf
Menschen zugehen, und nicht strafend und mit erhobenem Zeigefinger
bitten wir, dass es auch bei uns selbst nicht
um das Hüten und Bewahren alter Vorschriften geht, sondern dass wir immer
wieder den Geist Gottes in neuen Situationen und Herausforderungen erkennen und
annehmen
und bitten wir, dass wir
unseren Glauben mit Freude und Liebe leben und uns in der Gemeinschaft der
Kirche zu Hause fühlen
So bitten wir dich guter Gott, dass wir
selbst einen guten Weg mit der Kirche gehen können und dass uns immer bewusst
ist, dass wir alle eine „priesterliche Berufung“ haben, wie es im Buch der
Offenbarung steht "Christus liebt uns … er hat uns die Würde von
Königen gegeben und uns zu Priestern
gemacht für den Dienst vor seinem Gott und Vater",
(Offb 1,5f.).