25.2.2018 2.FS Gen.22.1
Mk.9.2 Opferung Isaak – Jesus Verklärung
Über
die erste Lesung aus der jüdischen Bibel möchte man sich heute gerne hinweg schwindeln:
die Opferung Isaaks durch seinen Vater Abraham. Ein Mord, von Jahwe persönlich
befohlen, der Vater ist bereit zu gehorchen – erst im letzten Moment zeigt Gott
einen Ausweg. Der Sohn bleibt am Leben. Ist das nicht eine der schlimmsten Geschichten in
der Bibel? Gott will, dass ein Vater seinen Sohn schlachtet. Braucht Gott
dieses Opfer? Und braucht Gott das, was wir im Neuen Testament als „das Opfer
seines Sohnes“ bezeichnen? Hat Gott
Opfer nötig? Wollen wir uns einen Gott vorstellen, der nur durch Opfer zu
versöhnen ist? Im Evangelium hören wir von
„der Verklärung Jesu“, wir hören, dass Gottes Gegenwart verwandelt – und
dennoch wird dieser Jesus sterben müssen. Bringen wir unsere Ratlosigkeit zu
Gott: auch die Jünger wissen am Ende der Verklärungsgeschichte nicht,
"was das bedeuten soll" . Halten wir nach den Gedanken kurz Stille
"was das bedeuten soll" . Halten wir nach den Gedanken kurz Stille
Was bedeutet es, wenn
Menschen, wenn Kinder, Frauen, Männer wie Tiere abgeschlachtet werden. Was
bedeutet es, wenn die internationale Staatengemeinschaft so hilflos ist, wie
jetzt wieder in Syrien, was bedeutet es, wenn wir alle nur Zuschauer des
Entsetzens sind
Gott: wo bist du?
Was bedeutet das, wenn
Schulkinder erschossen werden, wenn man Kinder missbraucht,
was bedeutet das, wenn
Kinder vor Hunger sterben, was bedeutet es, wenn schon kleine Kinder schwer
krank sind und leiden
Gott: wo bist du?
Was bedeutet das, wenn
die soziale Kälte in Europa wieder größer wird, wenn jeder nur auf seinen
eigenen Vorteil schaut, wenn ausgrenzen wichtiger wird als annehmen. Was
bedeutet das, wenn wir von so viel sinnloser Gewalttätigkeit zwischen Menschen auch
in unserem eigenen Land hören
Gott: wo bist du?
Was bedeutet es, wenn
auch unser eigenes Leben mühsam ist, wenn die unbeschwerten Tage weniger
werden, wenn Krankheiten und Abhängigkeiten zunehmen.
Gott: wo bist du?
Was bedeutet es „von den
Toten auferstehen“, wo sind alle die, die nicht mehr mit uns leben?
Wie wird es sein, wenn
uns selbst der Tod ganz nahe ist, worauf werden wir hoffen
Gott wo wirst du dann
sein?
So bitten wir in unserer Ratlosigkeit – Gott sei
bei uns, sei bei uns,wie du an der Seite Abrahams warst, sei bei uns, wie du an
der Seite Jesu warst , auch in seinem Sterben.
Gott sei bei uns, wo immer wir sind. Und lass uns nie vergessen, Libe willst du, nicht Opfer. Amen