16.2.2018 Jes,58.1 Wie
sollen wir „fasten“
Mt.9.14 können die Hochzeitsgäste trauern solange der Bräutigam bei
ihnen ist?
Worin besteht richtiges fasten?
Wenn wir auf die Waage steigen und sagen:
„Da müssen zehn Kilogramm runter“!
(Oder in manchen Fällen müsste man wohl auch
sagen: „Ein paar Kilo mehr wäre besser“) - Wenn wir also auf der Waage für die
Fastenzeit gute Vorsätze fassen - dann ist das zwar eine löbliche Absicht, die
unserer Gesundheit gut tun wird. Aber
wem sonst soll es nützen? Dem Propheten Jesaia geht es um die gesellschaftliche
Dimension unseres Glaubens. „Nur für mich allein fromm sein“ - das ist gut und
doch zu wenig.
Jesaia aber gibt eine klare Gebrauchsanweisung
für „richtiges „fasten“. Orientieren wir uns an seinen worten und bitten wir:
...dass wir Fesseln des Unrechts lösen,
dass wir erkennen, wo wir selbst Anderen
Unrecht tun,
dass wir Schluss machen mit Tratschereien, mit
Vorurteilen, mit schlechten Nachreden
Dass wir aber auch mit uns selbst gerecht und
barmherzig umgehen
dass wir die Stricke des Jochs entfernen
dass wir niemand von uns abhängig machen, dass
wir nicht nur dann liebenswürdig und hilfreich sind, wenn die Anderen nach
unserer Pfeife tanzen
dass wir auch selbst aus unseren
Abhängigkeiten herausfinden
dass wir die Versklavten freilassen
dass wir aufhören, anderen – so oft auch
unseren Kindern - unsere Ansichten aufzuzwingen, dass wir niemand unter Druck
setzen, um uns durchzusetzen,
dass wir Niemand abwerten und klein machen, um
uns selbst besser zu fühlen
dass wir jedes Joch zu zerbrechen
dass wir Menschen aufrichten, dass wir helfen
und ermutigen
dass wir uns selbst frei machen von dem Zwang,
Anderen alles Recht machen zu wollen
dass wir an die Hungrigen unser Brot
austeilen
dass wir großzügig sind, nicht nur mit Spenden
dass wir unsere Zeit teilen, dass wir uns
selbst zur Verfügung stellen,
Dass wir uns aber auch Zeit für uns selbst
nehmen
dass wir die obdachlosen Armen ins Haus
aufnehmen, dass wir Nackte bekleiden
dass wir uns als Christen keine Angst vor
Flüchtlingen machen lassen. Dass wir zwar auch Probleme sehen aber wissen, dass
wir letztlich bedingungslos helfen müssen.
Dass wir auch Andersdenkende respektieren, dass
wir Menschen das geben, was
sie brauchen und nicht das, wovon wir glauben,
dass ihnen gut tut
und noch eines fordert Jesaia: dass wir uns
den Verwandten nicht entziehen
wie oft es viel leichter, sich um „Andere“
anzunehmen, als daheim DA zu sein, wo man gebraucht wird. Herr hilf uns, dass
wir uns liebevoll und geduldig Zeit und Auszeit nehmen, - in
unseren eigenen Gemeinschaften, in unseren Freundschaften, Partnerschaften, am
Arbeitsplatz
um all das bitten wir in diesen Tagen der
Fastenzeit: Jesus, schenk uns immer mehr von der Freiheit, die wir brauchen, um
Dir zu begegnen, in all unseren Schwestern und Brüdern, Amen