1.3.2018
Lk.16.19 Der satte Reiche und der arme Lazarus
Die
Geschichte, die Jesus heute erzählt, ist ein Klassiker der Weltliteratur
geworden: die Parabel vom reichen Mann und vom armen Lazarus. In welcher der
beiden Figuren erkennen wir uns? Sind wir die Reichen, die sich nach ihrem Tod
qualvoll in der Unterwelt wiederfinden. Dem armen, geschundenen, ausgebeuteten
Lazarus geht es dann nach seinem Tod, im anderen Leben gut. Den meisten von uns
geht es JETZT gut. Natürlich, wir können nichts
dafür, dass wir in diesen reichen Teil der Welt hinein geboren worden sind. Und viele von uns tun gar nicht so wenig, um wenigstens mit Spenden Armut lindern
zu helfen. Denn die Hilfe für die Armen, wir wissen es, ist die NAGEL-Probe unseres Christseins. So bitten wir
heute
dass wir Tag für Tag dankbar dafür sind, dass wir in
Wohlstand und Frieden leben dürfen – dass wir uns bewusstmachen wie
privilegiert wir leben dürfen
dass wir Armutsbekämpfung nicht nur der Politik
und caritativen Organisationen überlassen
dass wir uns Tag für Tag in der eigenen Umgebung
umsehen, wer Hilfe braucht
Dass jeder einzelne von uns zu einem
gesellschaftlichen Klima beiträgt, in dem hilfsbereit auf die Not anderer gesehen
wird –
dass wir Flüchtlinge nicht als Bedrohung wahrnehmen, auch wenn wir wissen, dass es viel guten Willen und Anstrengung braucht.
Dass wir als Christen nicht zu denen gehören, die
von Sozialschmarotzern reden und Bedürftigen unterstellen, bloß nicht
arbeitswillig zu sein -
dass wir nicht hartherzig und verächtlich mit Bettlern
umgehen auch wenn diese Menschen oft genug von kriminelle Organisationen
ausgenützt werden
dass wir Geld spenden, aber auch Zeit und
Zuwendung: immer gibt es Menschen die wie Lazarus förmlich verhungern, weil
sich niemand um sie persönlich kümmert und annimmt.
dass
wir anderen einfach gut tun so gut wir können
bitten wir, dass wir aber auch den geschundenen
Lazarus in uns selbst sehen und annehmen lernen: dieses kleine Ich, das oft so
armselig ist, so voll Hunger nach Liebe und Zuwendung. Dass wir die
Freundlichkeiten und die Zuwendung anderer annehmen können
Du
guter Gott. Wir sehen eine Welt, die ungerecht und grausam ist. Hilf uns, nicht
zu resignieren oder zynisch zu werden sondern lass uns hilfreich sein, wo immer
WIR es mit unseren Fähigkeiten können. Verzweifelt bitten wir auch jeden Tag um Frieden.
.Amen