10.2.2018 Gedenktag hl. Scholastika (Sr.Benedikts) Hld 8
Lk 10.38 Marta und Maria
Zum Gedenktag der hl.Scholastika gibt es eine
sehr nette Geschichte. Sie war die Schwester, möglicherweise Zwillingsschwester, des heiligen Benedikt – damals waren natürlich weder sie noch er schon "heilig" –
Er, Benedikt, lebte als Mönch in seiner Gemeinschaft, Scholastika mit anderen
Frauen auch in der Nähe von Montecassino.
Benedikt hielt sich sehr streng an die Regeln,
die er selbst aufgestellt hatte: unter anderem, dass ein Mönch rechtzeitig
abends wieder in seiner Zelle zu sein hatte.
Eines Tages besuchte Benedikt seine Schwester;
sie bat ihn, einige Tage bei ihr zu bleiben, was er ablehnte, da dies gegen
seine Mönchsregel verstoßen hätte. Da bat Scholastika Gott, er möge ein
Unwetter schicken, das Benedikt an der Heimkehr hindere. Tatsächlich kam das
Unwetter, Benedikt musste sich gegen die Befolgung seiner Regel und für die
Zuwendung zu seiner Schwester entscheiden. „In andächtigen Gesprächen über die
Freuden des Himmels“ so heißt es, verbrachten sie die Nacht und die folgenden
drei Tage, bis Scholastika unerwartet starb; Benedikt sah ihre Seele als weiße
Taube gen Himmel fliegen. Er bestattete sie am Kloster Montecassino in dem
Grab, das er für sich vorgesehen hatte, und in das er 547 auch gelegt wurde.
Die
Geschichte soll sagen: NICHTS, wirklich NICHTS ist wichtiger als Zuwendung und
Liebe. Auch Regeln sind zweitrangig, wenn ein anderer Mensch in diesem Moment
meine Hilfe und meine Nähe braucht. Auch im Evangelium versucht Jesus der
geschäftigen Marta liebevoll zu sagen, dass manchmal „weniger mehr ist“. Dass
man auch die Pflichten des Alltags manchmal liegen lassen muss, um für einen
anderen ganz da zu sein. Maria war „ganz Ohr“– für Jesus. Weil auch wir in
dieser Spannung leben bitten wir
dass wir spüren, wenn Menschen in unserer
Umgebung Zuwendung und Nähe brauchen
dass wir uns nicht selbst mit starren Regeln
das Leben schwermachen
dass wir zwischen Wichtig und Unwichtig
unterscheiden können
dass wir alles liegen und stehen lassen
können, für eine Sache die uns am Herzen liegt
dass wir unsere Tage nicht zumüllen mit
Planung und Terminen
dass wir uns freuen über Unvorhergesehenes
dass uns unsere Arbeit und unsere
Verpflichtungen nicht zur Last werden
dass wir uns nicht mit den Sorgen von gestern
belasten
dass wir großzügig mit unserer Zeit umgehen,
aber dass wir auch auf uns selbst achten, dass
wir auf unsere eigenen Bedürfnisse hören
Du
guter Gott. Lass uns immer wieder zur Ruhe finden. Nimm von uns Hektik und
unnötige Sorgen. Gib uns die Zuversicht,
dass Du vollenden wirst, was wir selbst immer nur bruchstückhaft zustande
bringen. So lass uns auch heute immer wieder ausruhen und innehalten . Darum
bitten wir in dieser Stunde Amen
Kurzfassung
Einleitung:
Nichts ist stärker als
die Liebe, haben wir in der Lesung gehört. Die Geschichte von Scholastika und
Benedikt zeigt es im Alltag. Einem Menschen lieb und gut zu sein, ist
wichtiger, als selbst aufgestellte Regeln stur einzuhalten. Und auch im
Evangelium versucht Jesus der geschäftigen Marta liebevoll zu sagen, dass
manchmal „weniger mehr ist“. Dass man auch die Pflichten des Alltags manchmal
liegen lassen muss, um für einen anderen
ganz da zu sein. Maria war „ganz Ohr“– für Jesus. Weil auch wir immer wieder in dieser Spannung leben, bitten wir