27.12.2017
Hl. Johannes Joh.20.2 bewahre uns in deiner Liebe
„Er sah und glaubte“, das sind die letzten
Worte heute im Evangelium.
Er, das ist Johannes, man nennt ihn den
Lieblingsjünger Jesus, der auch neben dem Gekreuzigten ausgeharrt hatte bis zu
dessen Tod. Am Ostermorgen, nachdem Maria Magdalena schon das leere Jesus Grab
gesehen hat, läuft auch Johannes dorthin, gemeinsam mit Petrus. Auch Johannes
sieht keinen Leichnam, - aber er ist
nicht entsetzt und verwirrt. Johannes, so heißt es: „sah und er glaubte“.
Erbitten wir das auch für uns
dass wir glauben können – auch wenn wir nicht
sehen
dass wir deine Handschrift
in allen Abschnitten unseres Lebens erkennen
in der Freude, in der Krise, in der
Lustlosigkeit
dort vor allem in unserem Leben, wo die vielen Fragezeichen sind
und keine Antwort auf unser „Warum“
Du Gott mit uns – wir bitten dich erhöre uns
Dass wir glauben können – auch wenn wir nicht
sehen
hilf uns immer besser zu erkennen
dass wir nicht Zuschauer an der Krippe sind,
sondern dass wir selbst dich in uns tragen
dass deine Menschwerdung unter uns täglich
geschehen muss
durch unser Mitgefühl, durch unsere
Freundlichkeit, durch unser gut-sein
dass wir glauben können – auch wenn wir nicht
sehen
sei du gegenwärtig in allen,
denen die Pflege und Heilung und Begleitung
von Menschen anvertraut ist
lass vor allem die Kranken und die Alten
spüren
dass sie ihre Sorgen und Ängste
auch ihre Schmerzen und ihre Kraftlosigkeit
nicht vergebens erleiden
dass wir glauben können – auch wenn wir nicht
sehen
lass uns die Sorgen, die uns andere Menschen
anvertrauen
lass uns die Probleme der Welt, die uns
hilflos machen
lass uns alles unbegreifliche Leid und allen
Schmerz
bewusst in unsere Gebete mitnehmen
dass wir dir, dem menschengewordenen Gott
alles Leben hinhalten und es verwandeln lassen
dass wir glauben können – auch wenn wir nicht
sehen
so bitten wir für alle,
die mit den Worten „Gott“ und „Liebe“ schon
lange nichts
mehr anfangen können
wir bitten für die im Glauben verbitterten,
für die Gleichgültigen
für die Enttäuschten
dass auch sie – vielleicht durch uns -
zum Glauben finden, auch wenn sie nicht sehen
Du guter Gott, vom neugeborenen Kind in der
Krippe bis zum leidenden, sterbenden Menschen am Kreuz war es ein gar nicht so
langer Weg: lass auch uns akzeptieren: dass Freude und Schmerz, Leben und Tod
zusammengehören. Lass uns hier an deiner Krippe das Leben annehmen wie ist:
lass uns an die Auferstehung glauben, auch wenn wir sie noch nicht sehen. Amen