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Samstag, 23. Dezember 2017

Ach Arthur 158 noch fehlt das WARUM

Mit dem Arthur beisammen sein, das bedeutet
"reden, reden, reden". Das war schon so, als die Moa den kleinen Arthur im Kinderwagen geschoben hat
Zunächst eine eher einseitige Angelegenheit - aber schon ganz schnell hat der Arthur "im Gespräch" mitgemischt.
Für Außenstehende war das niedliches "Gebrabbel" -
für die Moa war fast immer völlig klar, worum es ging.
Und wenn der kleine Arthur unzufrieden mit der Moa war,
um nicht zu sagen beleidigt oder empört: dann hat er das sowieso nicht mit Worten ausgedrücken müssen - dann hat der Arthur einfach sein abweisendes Gesicht aufgesetzt und die Moa nicht mehr beachtet. Ja, die Moa, die das Wagerl vor sich hergeschoben hat, einfach nicht mehr beachtet....da konnte die Moa sich noch so sehr um Sprech-Kontakt bemühen .... der Arthur hat durch sie hindurchgeschaut... Basta
WIE das jetzt abläuft?

Fast mehr als die Moa redet der Arthur ..
er redet und redet und redet...
Immer öfter in ganzen Sätzen: deutlich ausgesprochen,  in unterschiedlicher Intonierung ... wenn sich
das Anliegen steigert
"Moa, was ist das für ein Geräusch"?  (wir stehen am Bahnhof, Lok "macht ganz laut")
Moa - schon etwas bahnhofsmüde, zuckt mit den Achseln: "ich nehme an, da wird der Motor angeworfen" ...

"Moa, BITTE, was ist das für ein Geräusch? Was ist das für ein Geräusch"
Arthurs Stimmlage wird lauter:
"Moa, du musst zuhören, du musst zuhören, was ist das für ein Geräusch?"
" Moa hör jetzt zu - dabei rüttelt der Arthur an der Moa -
"Moa hör jetzt zu und sag, was ist das für ein Geräusch"
Da plötzlich kapiert die Moa: eigentlich will der Arthur wohl nach dem WARUM fragen
WARUM macht die Lok ein solches Geräusch ....?
WARUM ist das so?
Viele seiner neuen Sätze sind Frage-Sätze
"WAS spricht die Frau?" - etwas abfälliger:
"WAS spricht denn die?"
"WER spricht vor der Tür. 
WAS ist das für ein Geräusch ?
Ist da oben eine neue Lampe?
WIE heißt das Mädchen?" - oder es direkt ansprechend:
"Mädchen, wie heißt du"
WAS macht die Mama jetzt? 
WO arbeitet Mama, wo arbeitet Papa? 
WANN kommt die Mama - wann kommt der Bus - 
WER isst die Schokolade - wo sind die Gummibären
WO ist der Arthur -  ...: Moa, such den Arthur!!!
Es gibt auch die Feststellungssätze:
DA IST das Rolli!  DA sind die Feuchttücher!!
DA ist das Duschgel !! - DA liegt das Messer!!


Am meist aber scheint der Arthur diesen
Feststellungssatz zu lieben:
"DA bin ich wieder, Moa, DA bin ich wieder!
DA bin ich wieder, DA bin ich wieder"
Das zu sagen liebt er, als könnte er sich nicht genug
selbst vergewissern,
ICH, der Arthur, ICH  bin wirklich DA
Der Arthur hat auch reizende "Bitte" Sätze
Moa, bitte mach mir einen Pfefferminz Tee - 
Moa bitte einen Fencheltee
Moa bitte jetzt wickeln, viel gacki
Moa, bitte mit dem Rolli weggehen
Moa bitte zum Bahnhof, Moa bitte eine heiße Schokolade
Die heiße Schokolade gehört zu unseren Bahnhofsritualen.
Zum Abschluss kauft die Moa am Buffet in der Bahnhofshalle eine heiße Schokolade,
Damit setzen wir uns auf eine der wenigen Sitzgelegenheiten ...
Diesmal müssen wir uns dicht gedrängt neben andere Personen setzen
Die Moa sieht es dem Arthur sofort an: diesmal ist es ihm ein wenig unheimlich. Denn da sitzt ein jüngerer "Sandler" - im Tiefschlaf, aber noch im Sitzen torkelnd und bisweilen lallend
Die Moa setzt sich trotzdem daneben - Arthur mit dem großen Kakao Becher in den Händen
sieht immer wieder auf den Mann - dem fällt manchmal der Kopf auf die Moa Schulter, die ihn dann sanft zurückschiebt ...
WAS macht der Mann, flüstert der Arthur
WAS macht der Mann? Arthur fragt es nicht böse, er fragt es
in einer Mischung aus Besorgtheit und Angst und Verunsicherung
WAS macht der Mann?
- da versteht die Moa:
WAS der Mann macht, das sieht der Arthur ja eigentlich selbst.
Eigentlich will der Arthur wissen
WARUM macht der Mann, was er macht - WARUM verhält er sich so?

"Willst du wissen, WARUM der Mann hier schläft und warum er sich anders verhält. als wir?" fragt also die Moa
Ja, nickt der Arthur ...."Was macht der Mann??"
Noch ist das Arthur  "WAS?" ohne "WARUM? ....
oh, um wie viel leichter wäre da das Leben!!
einfach nur sehen, einfach nur wahrnehmen - und nicht nach dem WARUM fragen
Denn da erst wird die Moa auf den Prüfstand kommen:
WIE wird sie dem Arthur die vielen WARUM im Leben erklären?
WARUM schlafen Arthur und Mama und Papa
und Omas und Opa in ihren Betten?
aber
WARUM schlafen andere Menschen auf Bahnhofsbänken
oder gar im Freien.....? ja auch das hat der Arthur schon
gesehen, gleich draußen vor dem Bahnhof ....
WARUM?
"...denn sie fanden keine Herberge..."
Fast eine Weihnachtsgeschichte


Foto Vienna.at