Von
heute bis zum Ende des Kirchenjahres wird das Lukas Evangelium gelesen. Das
heißt, es beginnt heute mit dem 4.Kapitel. Jesus tritt in der Synagoge von Nazareth
auf, er interpretiert Worte des Propheten Jesaja und zunächst sind die Menschen
begeistert. Plötzlich aber kippt die Stimmung, Jesus hält den Menschen vor
Augen, wie sie wirklich denken und nun wird er wütend aus der Synagoge
getrieben, ja, man will ihn sogar einen Berg hinunterstürzen. Wer will schon
mit der Wahrheit über sich selbst konfrontiert werden – auch wir reagieren oft
nicht anders. Bitten wir heute
dass wir uns über uns selbst nichts vormachen,
dass wir immer wieder bei all dem, was wir tun, ehrlich unsere Motive und Beweggründe
hinterfragen
dass wir erkennen, ob wir etwas falsch gemacht
haben und dass wir das auch zugeben können
dass wir auch die Menschen um uns so annehmen,
wie sie wirklich sind und dass wir sie nicht bekriteln, nur weil sie unseren
Vorstellungen nicht entsprechen
dass wir ehrlich und kritisch und dennoch liebevoll
miteinander umgehen
dass wir, wenn wir anderen helfen, es nicht
nur „gut meinen“, sondern immer prüfen, ob unser Ratschlag, unsere Hilfe so
auch wirklich gebraucht werden
und bitten wir, dass wir es auch aushalten,
dass nie etwas so perfekt sein wird, wie wir es uns wünschen - auch wir selbst nicht
Die
österreichische Schriftstellerin Ingeborg Bachmann schrieb einmal: „Die
Wahrheit ist dem Menschen zumutbar“ Du
Gott siehst uns, wie wir wirklich sind. Auch an unseren Schwierigkeiten werden
wir wachsen. Darauf vertrauen wir, und danken Dir, weil Du Jesus mit uns sein
lässt. Heute und morgen und alle Tage. Amen