21.9.2017 Hl.Mattäus Mt.9.9 Wer traut sich wie 2016
Es ist
ein Kirchenfest dass wir heute feiern – das Fest des hl.Mattäus. Mattäus ist nach
der Überlieferung der Verfasser des 1.Evangeliums und wird in sämtlichen
Apostelverzeichnissen angeführt. Sein Weg mit Jesus war ungewöhnlich. Matthäus
war Zöllner in Kafarnaum, nicht sehr beliebt bei seinen Mitmenschen (der
Evangelist Markus nennt ihn Levi) – und ausgerechnet zu ihm sagt Jesus, als er
ihm scheinbar zufällig über den Weg läuft: „Komm, geh mit mit mir“. Mattäus tut
das tatsächlich und er gibt für diesen Jesus auch noch ein großes Fest, zu dem
noch viele andere Zöllner und von der feinen jüdischen Gesellschaft nicht
geschätzte Menschen eingeladen waren. Wieder ein Vorwurf mehr, den man Jesus macht.
„Vermutlich weiß der gar nicht, mit wem er sich einlässt“ Aber Jesus sagt: „Ich
bin gekommen, um die Sünder zu rufen, nicht die Gerechten.“ Bitten wir heute
Um den Mut, dass wir uns selbst – jeden Tag
wieder – von Jesus rufen lassen. Und dass uns das nicht ein mühsames Opfer ist,
sondern Anlass es wie ein Fest zu feiern
Dass wir selbst niemand als „unwürdig“ aus
unserer Gesellschaft ausschließen, dass wir niemanden abqualifizieren, dass wir
niemand den guten Will und das gute Mensch-sein absprechen Fragen wir uns
immer, "was würde Jesus sagen"
Dass gerade auch die Kirche die „Nachfolge
Jesu“ ernst nimmt – dass sich niemand anmaßt, Menschen aus der Nähe Jesu
auszuschließen – wer weiß, wen Jesus heute ruft – den
die Amtskirche für nicht anständig genug hält
Bitten wir, dass die Kirche für die Menschen
wieder wahrhaftig und glaubwürdig sein kann
dass viele tiefe Wunden und Verletzungen der
Vergangenheit wieder gut gemacht werden können
bitten wir um eine Kirche, die den Mut hat,
sich für die Armen einzusetzen und Unrecht anzuprangern –
bitten wir um eine Kirche, die weltweit den
Friedensdialog sucht, gemeinsam mit anderen Religionen
und bitten wir, dass wir selbst einen guten
Weg mit der Kirche gehen und uns immer stärker bewusst machen, dass wir alle
einen priesterlichen Auftrag haben, der uns mitten hinein führt in die
konkreten Probleme unserer Welt