10.9.2017 Mt.
18.15 Von der Verantwortung füreinander
Nein, ums Anklagen, Zurechtweisen oder gar
Ausschließen aus der Gemeinschaft der Redlichen geht es heute im Evangelium
sicher nicht. „Wenn dein Bruder etwas falsch gemacht hat,“ so sagt Jesus, „dann
rede zuerst einmal mit ihm unter vier Augen, wenn das nicht funktioniert,
versuche es noch mit Hilfe anderer“ Jesus ist Realist und wir selbst kennen
solche Situationen aus unserem Alltag. Wir wissen auch, wie wichtig Mediation
in Konflikten geworden ist … allerdings, ja, wenns gar nicht klappt, dann muss
man manchmal Konsequenzen ziehen… Das Wichtigste aber ist: das offene Gespräch über Streitfragen suchen.
Eben nicht „hinterrücks“ über andere den Stab brechen. Denken wir an unsere
kleinen und größeren Gemeinschaften und bitten wir
Dass wir niemand vorverurteilen - Dass wir Konflikte
offen und ehrlich aussprechen
Dass wir dem anderen eine Chance geben, seine
Beweggründe darzulegen
Dass wir aber auch akzeptieren können, wenn sich
unsere eigene Einschätzung als falsch herausstellt
Dass wir diskret mit den Fehlern anderer umgehen und
nichts an die große Glocke hängen
Dass wir immer eine Türe offen lassen für ein neues
Aufeinander zugehen
Dass wir über niemand endgültig den Stab brechen
Dass wir aber auch Gras über eine Sache wachsen lassen
können, dass wir wirklich vergeben können
So bitten wir guter Gott, dass wir auch für uns selbst
immer wieder zwischen richtig und nicht-richtig unterschieden können. Lass,
dass wir uns niemals als Richter über andere aufspielen, sondern dass wir
einander in deinem Licht sehen können – immer bereit zum wieder Aufeinander zu gehen.
So bitten wir im Namen Jesu. Amen