Zwar kann er selbst jetzt manchmal schon
ein bissl "schlimm" sein: und da sagen ihm dann
auch Mama und Papa und wir, die wir rund um den Arthur wuseln "Nein, Arthur, DAS tut man nicht" ...
und wir werden das wohl noch lange, lange und oft und oft sagen müssen .... :"man nimmt dem Kind nicht das
Schauferl weg, man streut den Buben keinen Sand in ihr Lego Spiel, man rempelt nicht bei der Schaukel"
(letztlich tut Arthur aber natürlich nur das, was er zuvor ja selbst gesehen und "erlitten" hat und probiert es nun seinerseits aus ...)da beißt sich die Katz sozusagen in den Schwanz ....der circulus vitiosus aller Konflikte
Aber UMGEKEHRT:
"Beleidigt" ist der Arthur eigentlich noch nicht.
Vielleicht kurz gekränkt, wenn ihn jemand rempelt oder von der Rutsche verdrängen will ... aber "beleidigt" ... nein,
nicht in dem Sinn, dass er nun tagelang über den
Missetäter nachdenkt oder es ihm ein anderes Mal
vielleicht sogar "heimzahlt"
Das heißt, um korrekt zu sein: Arthur kann schon tagelang vorwurfsvoll an genau die Stelle an der Wand zeigen,
wo er sich seine jüngste Beule geholt hat:
Aber hier sagen wir zu ihm: "Du, die Wand kann nix
dafür, das ist keine schlimme, schlimme Wand,
der Arthur selbst muss aufpassen!!!"
Ja, also, dass der Arthur einem anderen Kind böse wäre,
das ist der Moa noch nicht aufgefallen.
Das, was uns Erwachsene zu "gekränkten Menschen" macht, das ist dem Arthur,
und vermutlich all seinen Kinderfreunden derweil noch ziemlich fremd.
"Verzeihen" müssen einem die anderen noch nichts
Wir lernen dem Arthur natürlich "Entschuldigung" zu sagen, wenn er selbst etwas "angestellt" hat im Umgang mit anderen Kindern - also wir sagen dann meist an seiner statt
"Oh Entschuldigung" - entschuldigen uns bei dem betreffenden Kind, bei den Eltern ....
und alle fremden Eltern wissen nur zu gut, wie das so ist ....jeder weiß, im nächsten Moment kann ja mein eigenes Kind irgendeinen Blödsinn machen ...auch nicht wirklich absichtlich"
"Oh entschuldigen sie" - wird man dann sagen ...
und froh sein wenn dann auch die Gegenseite sagt:
"aber ich bitte sie, ist doch kein Problem..."
Warum aber haben wir Erwachsene im eigenen Umgang verlernt,
dass wir selbst doch auch immer wieder auf "Entschuldigung" angewiesen sind.
Warum dann gleich so ärgerlich werden, gekränkt, nachtragend .... immer mehr Kränkung und Beleidigtsein bauen sich oft auf, bis man gar nicht mehr "miteinander kann"
Oh, hoffentlich dauert es noch lange, lange, lange beim Arthur, bis er jemals
eine "beleidigte Leberwurst" wird.
Ja, um das Verzeihen,
um das ENT-SCHULDigen
geht es heute in der Sonntagsgeschichte der Moa.
Wenn uns wer anderer was angetan hat,
dann sollen wir ihn ent-schuldigen.
Selbst wenn es eine wirkliche Schuld war - nicht nur
ein Versehen - dann sollen wir ihm
diese Schuld abnehmen.
Einfach im eigenen Interesse, hoffend, dass andere
auch uns - bei nächster Gelegenheit -
ENT-SCHULDIGEN werden.
Wie erlösend ist es doch, wenn
jemand sagt "ach nicht so tragisch...Schwamm drüber"
Ja, das wünscht die Moa dem Arthur
für sein Kindergarten-Leben - bald fängt es ja an.
Konflikte wird es dort unvermeidlich geben - Kränkungen - vielleicht auch Tränen
und wenn es nur Krokodilstränen sind ......
Arthur, sei dir nie zu gut "Entschuldigung" zu sagen
und sei immer so gut, dass du von ganzem Herzen das
"Bitte entschuldige!!"
von anderen annehmen kannst
Es nimmt letztlich nur dir eine große Bürde ab ....
und das gilt fürs ganze Leben
Denn nichts ist so mühsam wie "nachtragend" zu sein