Karfreitag 14.4.2017 Meditation in der Früh
Bald wird der Lebensweg des Menschen Jesus
zu Ende gehen. Die Evangelien berichten von den letzten Stunden. Warum weicht
Jesus nicht aus, sucht er den Tod? Hofft er, dass ihn sein Vater-Gott retten
wird? Oder nimmt Jesus sein Schicksal einfach an? Lässt er alles los, auch sein
Leben? Heute gibt es bei der Karfreitagsliturgie die festgelegten langen Fürbitten,
überlegen WIR uns nur in Stille, was das KREUZ für uns selbst jeden Tag wieder
bedeutet.
Herr, hilf erkennen,
wenn auch bei uns die Zeit gekommen ist
den Weg einfach zu
gehen – den Widerstand aufzugeben
Leid anzunehmen, Schmerz zu akzeptieren
hilf erkennen wann wir aufhören sollen
an diesen dunklen Weggabelungen in unserem
Leben
bei Krankheit, Misserfolg, Liebesverlust
Auswege zu suchen, Fluchtpunkte, Notlösungen
hilf erkennen, wann es Zeit ist
die Angst durchzustehen
die Angst zu scheitern, die Angst versagt zu
haben
die Angst nichts mehr zu gelten
lass uns erkennen, wann wir sie loslassen
sollen
die vielen Hoffnungen und Pläne
die Menschen, an denen wir hängen
die Vorstellungen, die wir von Gott und dem
Leben haben
lass uns aber auch erkennen, dass wir nicht
verliebt sein dürfen
ins Leiden und ins Ertragen
dass wir nicht apathisch und willenlos
alles annehmen dürfen, was uns widerfährt
lass uns erkennen, welche Würde darin liegt
gegen Leid
auch anzukämpfen
sich und andere aus aussichtslosen Situationen
zu befreien
Krankheit zu überwinden
Unrecht nicht zu akzeptieren
du gott mit uns: wir bitten dich erhöre uns
Herr, lass uns Kreuz und Leid zum Ort der
Hoffnung werden
wo wir das Leben annehmen können wie es ist
im Guten und im Schlechten
im Scheitern und in der Auferstehung –
Heute und an jedem Tag und immer wieder
AMEN