11.4.2017 Joh 13.21-38 Verrat den anderen und
sich selbst treu bleiben
Das
Evangelium erzählt vom letzten Abendmahl. Jesus ist mit allen Jüngern
beisammen, Jesus weiß und sagt es, dass einer von ihnen, Judas, ihn verraten
wird. Was immer die Motive des Judas sind – den Treuebruch begeht nicht er
allein. Petrus, der wortreich Jesus versichert, dass er sein Leben für ihn
hingeben würde, muss sich von Jesus sagen lassen: „Noch ehe der Hahn kräht, wirst du mich
dreimal verleugnen“ – das ist ein geflügeltes Wort geworden in Situationen, wo
man seinem Gegenüber die meist wortreich beteuerte Loyalität und Treue nicht
abnimmt. Petrus wird tatsächlich nur wenige Stunden später aus Ängstlichkeit
und Feigheit leugnen, dass er „diesen Mann“, dass er Jesus kennt. Bitten wir
heute
Dass wir uns von Menschen nicht aus Feigheit,
aus Neid und Eifersucht distanzieren
Dass wir uns für niemand schämen und uns
„nicht verleugnen“ lassen
Dass Andere auch in schwierigen Situationen
auf uns zählen können
Dass wir zu dem stehen, was wir versprochen
haben
Dass wir auch unsere eigenen innersten Gefühle
nicht verleugnen
Dass wir auf unsere Sehnsucht hören und unsere
Bedürfnisse ernst nehmen
Bitten wir für die Politiker
Dass sie ihre Fähnchen nicht nach dem Wind
hängen
Dass sie ihre Entscheidungen nicht auf
Wählerstimmen ausrichten
Dass es Anständigkeit und Handschlagqualität
gibt
Und bitten wir für Papst Franziskus und die
Kirche
Dass es die Treue zu Jesus ist, die in allen
Richtlinien
Barmherzigkeit über Gesetze und Strafen stellt
Du guter Gott, lass uns
aufrechte Menschen sein, die zu dem stehen, wovon sie überzeugt sind, gib uns
den Mut herauszufinden, was nach unserem eigenen Gewissen falsch oder richtig
ist. Lass uns Menschen sein, die Verantwortung für sich und andere übernehmen
können. Gib uns die Kraft, wenn es notwendig ist, auch gegen den Strom zu
schwimmen. Amen