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Sonntag, 9. April 2017

Arthur am Sonntag 12 PALMSONNTAG nicht leicht, ein FREUND zu sein

Ja, also was für eine Geschichte HEUTE?
PALMSONNTAG -
was soll sich der Arthur darunter vorstellen?
Die kleinen Palmkätzchen kennt er,
seine Mama hat ein großes Fenster schön geschmückt. In drei Vasen stehen bunte Tulpen, Forsythienzweige
und nun auch ein paar Palmzweigerl.
So  niedlich die kleinen pelzigen Köpfchen - und wie man aufpassen muss, dass man keines abbricht und es nicht hinunter kollert. "Palmkätzchen":
ein Zeichen,
dass der Frühling da ist,
auch die anderen Blumen bringen so viel Freude: endlich, endlich wieder Farbe
und Lebendig-sein.
Erst vor zwei Tagen hat der Arthur zugesehen, wie der plötzlich wieder kalte Sturm
im Park so viele winter-alte
verdorrte Blätter herumgewirbelt hat - die hatten gar keine Kraft sich zu wehren ...
wie schön ist dagegen das grüne Gras und die Blumen, die so fest verankert in der Erde wurzeln.

Auch von all dem handelt der "Palmsonntag",
der uns ja sagen soll: In einer Woche,
da ist dann richtig Ostern.
Freude, dass es nach dem langen Winter
wieder rundum lebendig wird -
und doch steckt in allem, was aufblüht,
auch schon wieder das Ver-blühen ....
"Ach was", denkt sich die Oma,
der Arthur soll sich derweil nur am Blühen freuen.
"Mitten wir im Leben sind mit dem Tod umgeben" - das ist der Oma zu düster für den Arthur.
Und doch erzählt der Palmsonntag eine Geschichte,
die der Oma immer wieder ans Herz geht,
gerade auch wenn sie an die Kinder denkt.
Erzählt wird heute im Buch der Oma, wie schnell große Begeisterung für etwas in Gemeinheit umschlagen kann, wie schnell "Bravo, Bravo" Rufe ins Gegenteil kippen,
wie schnell es aus sein kann mit Freundschaft und Vertrauen.
Da wird vor mehr als 2000 Jahren an diesem "Palmsonntag"
ein junger Mann von den Leuten begeistert gefeiert -
Er gefällt ihnen, weil er wie ein Zauberer
ein paar tolle Sachen gemacht hat.
Menschen sind geheilt worden, Blinde haben wieder gesehen, Gelähmte konnten gehen,
Verrückte hat er normal gemacht - so sagt man.
Ein paar Mal hat er so viele Brote und Fische herbei gezaubert, dass viele Menschen tagelang
davon satt waren. Toll!!!
"Bravo" rufen die Menschen,
"Bravo Bravo" und dort im Orient schwenkt man aus Begeisterung große PALM-blätter, mit denen man sich auch Luft zufächeln kann, wenn es recht heiß ist.
"Bravo, Bravo, super, DER ist unser Freund" -
ja, das sagen die Leute an DIESEM Tag -
Wenige Tage später aber schreien viele von denselben Menschen
"Geh, der ist doch ein Scharlatan,
ein Verbrecher,
mit dem wollen wir nichts zu tun haben,
weg mit dem".

Erst vor wenigen Tagen
hat die Oma mit einem kleinen Buben,
den sie gar nicht kennt,
mit gelitten.
Eine Menge Kindergartenkinder sind in Hietzing
in die U Bahn eingestiegen. Jedes Kind hat ein "Ostersackerl" aus dem Tiergarten Schönbrunn in der Hand, müde sind die Kinder,
die Tanten versuchen alle Buben und Mäderln
auf Sitz Plätze zu verteilen.
Der eine kleine Bub will sich zu einem anderen setzen - der aber stößt ihn weg.
"Geh weg da ...DU sitzt DA nicht".
Der Weggestossene versteht die Welt nicht mehr
"Ich bin ja DEIN FREUND" sagt er zu dem Anderen.
"Nein" sagt, der: "DU BIST NICHT
MEHR MEIN FREUND!"
Keine Erklärung gibt es dazu,
mit den Füßen stößt er jetzt gegen
den anderen Buben, der sich noch immer auf den Platz zwängen will. Der noch nicht verstehen kann,
dass er nicht mehr FREUND ist.
Warum ist er plötzlich nicht mehr Freund.
Aus welcher Laune heraus, stößt ihn nun der Andere weg.
Der Oma war das Herz schwer
Nicht nur im Kindergarten passiert das .... im ganzen Leben wird es dir immer wieder einmal passieren: plötzlich ist ein Freund nicht mehr dein Freund. Da hast du jemand gern, du vertraust ihm -
und plötzlich  ...
Mmmh, macht der Arthur .... ein wenig von dem kennt er schon.
In der Kindergruppe, wo sich alle gut kennen, gibts da nicht auch immer irgendeinen, der plötzlich stößt und haut ..und man weiß
gar nicht warum. Man war doch gerade erst "FREUND" - und dann...
Plötzlich fühlt man sich ganz allein, nein, nicht allein! Der Arthur hat ja immer die
Mama dabei, die ist sein "LEO", Hauptsache "Mama".
Die Mama hat ihn doch auch erst unlängst im Park in Schutz genommen, als ihm ein wildfremdes Mäderl einfach auf den Kopf gehaut hat.
"Geh, warum tust du das denn? " hat die Mama das Mäderl gefragt -
und der Arthur hat gar nicht geweint, der hat das Mäderl auch groß angeschaut ..
"Ja, warum???"
Das Mäderl wusste es nicht - viele Menschen wissen es nicht, warum sie plötzlich
garstig sind. Was soll man da tun?
Vielleicht auch eine "auf den Kopf"? oder hintreten?
oder sich auch was Gemeines ausdenken?
Der Arthur schüttelt den Kopf, bis jetzt hat er noch nie zurück gehaut -
Warum er das nicht tut - nein, das kann er sicher nicht erklären.
Der junge Mann aus der Sonntags-Geschichte der Oma hat ja auch nicht zurück gehaut
...... hat es was verändert in der Welt?