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Dienstag, 11. April 2017

Fürbitten 12.4. Judas, unser Bruder Mt.26.14


12.4.2017 Mt. 26.14 Mittwoch Karwoche

3 Tage lang war Judas Iskariot eine der Hauptfiguren in den Evangelien. Der Verräter, der Mann, der seinen Freund Jesus für 30 Silberlinge ausgeliefert hat. Der Feigling, der sich dann in verzweifelter Reue über die Folgen seiner Tat umgebracht hat.  Aber ausgerechnet diesen Judas nennt der ehemalige Erzbischof von Salzburg, Alois Kothgasser, 
„unseren Bruder Judas.“ Was macht uns Judas zum Bruder? Judas ist ein Teil von uns. Nicht, weil wir andere so oft verraten – sondern weil wir immer wieder UNS SELBST verraten, uns selbst untreu sind. Weil wir so oft das Gute wollen und doch, oft unerklärlicherweise, nichts Gutes dabei heraus kommt. 
So bitten wir heute und halten dann Stille: „Komm, bitte, erbarm dich über mich“

lass uns dein Kreuz zum Ort der Aussöhnung werden
wo Gutes und Böses in uns ,
wo Bemühen und Versagen
wo Glauben und Zweifel
in dein Erbarmen münden
  
lass uns dein kreuz zum Ort der Vergebung werden
wo auch wir einen endgültigen Schlußstrich ziehen
unter alles was uns gekränkt und verletzt hat
dass wir vergeben
was uns wehtut und wo uns Unrecht geschehen ist
  
lass uns dein Kreuz zum Ort der Hingabe werden
wo wir uns die Kraft holen, für alle Menschen
die uns brauchen,
dass wir keine Angst haben, selbst zu kurz zu kommen

lass uns dein kreuz zum Ort werden
wo wir Ja zu uns selbst sagen
wo wir uns nicht klein und unbedeutend fühlen
lass uns erkennen, dass du uns immer schon JETZT liebst
und nicht erst, wenn wir perfekt sind

lass uns dein Kreuz zum Ort werden
wo Auferstehung möglich ist
wo wir immer wieder neu beginnen können
dass du einem jeden von uns den weg zeigst, an dem wir
heilsam für andere sein können


So bitten wir, lass uns dein Kreuz zum Ort werden, von dem aus Frieden und Versöhnung möglich wird,  für das Leiden der Menschen und die Konflikte unserer Welt. Amen