2.2.2017 Jesus, der jüdische Bub Lk 2.22
„Maria Lichtmess“ – Darstellung des Herrn
"...meine Augen haben das Heil
gesehen" WIR, erwarten WIR noch etwas?
40 Tage nach seiner Geburt
wird der kleine jüdische Bub Jesus zur Weihe in den Tempel gebracht. So sieht
es der jüdische Ritus vor - Die jüdische Mutter musste für
sich selbst ein Reinigungsopfer darbringen, normalerweise ein einjähriges Lamm,
eine Felsen- und eine Turteltaube; für Arme genügten zwei Felsen- und zwei
Turteltaube (3. Mose 12, 6 - 8); Maria machte von diesem Armenrecht Gebrauch.
Sie pilgerte also zu ihrer Reinigung in den Tempel. Da Jesus der erste Sohn
war, galt er als Eigentum Gottes und musste von den Eltern zuerst ausgelöst
werden: er wurde zum Priester gebracht und vor Gott dargestellt. Als die Eltern
zu diesem Zweck in den Tempel kamen, begegneten sie dem betagten Simeon und der
Prophetin Hanna , die erkannten, dass Jesus kein gewöhnliches Kind ist und ihn
als den Erlöser Israels priesen (Lukasevangelium 2, 21 - 40).
Dort,
im Tempel, erkennen zwei alte Menschen in diesem kleinen Kind die Ankunft des von
ihnen erwarteten Messias. Für sie ist es eine Begegnung mit Gott. All ihr
jahrelanges Warten hat sich gelohnt. Wie sieht es bei uns aus? Worauf warten
wir? Sind wir für Überraschungen bereit? Sind wir bereit, Gott immer wieder neu
zu begegnen?
So
bitten wir
dass wir nicht vergebens warten Gott
weil wir dich in den großen Momenten unseres
Lebens suchen
sondern dass du uns heute und jetzt und in den
Stunden unseres Alltags begegnest
sei DU
Licht in unserem Leben: wir bitten dich
erhöre uns
dass wir nicht vergebens warten Gott
weil wir glauben perfekt und fehlerlos sein zu
müssen
sondern dass du uns gerade auch in unseren
Krisen und Niederlagen begegnest
dass wir nicht vergebens warten Gott
weil es noch so viel Wichtiges zu erledigen
und festzuhalten gibt
sondern dass du uns begegnest im Innehalten
und im Loslassen
dass wir nicht vergebens warten Gott
weil wir alles von den Anderen erwarten,
von der Politik, von der Kirche, von unseren
Partnern
sondern dass du uns begegnest, wenn wir uns
selbst auf den Weg machen
dorthin wo wir gebraucht werden
dass wir nicht vergebens warten Gott
weil wir aus Krankheit, aus Schmerz und aus
Sorgen keinen Ausweg sehen
sondern dass du uns begegnest gerade dort, in
der Müdigkeit
und unserer Skepsis
dass wir nicht vergebens warten Gott
weil wir der Liebe hinterherlaufen, weil wir
hungrig sind nach
Anerkennung und Zuwendung
sondern dass du uns begegnest wie Hanna und
Simeon in all dem
Kleinen und Unscheinbaren und dem
Bedeutungslosen in unserem Leben
Du
guter Gott. So lehre uns warten voll Geduld und Hoffnung wie Hannah und Simeon.
Und schenke uns die Gnade, dich in allem zu erkennen, vor allem in unseren
Schwestern und Brüdern, die unsere Hilfe brauchen- Darum bitten wir durch
Jesus, unseren Bruder. Amen