22.2.2017 Kathedra Petri
Eigentlich geht dieses Fest auf einen
heidnischen Brauch im alten Rom zurück. Im Totengedenken hat man dort zu
eigenen Feiern Speisen für die Verstorbenen gebracht und für jeden Toten auch
einen Sessel,einen Stuhl (cathedra) hingestellt. Die Christen haben bei diesem
Totengedenken an Petrus gedacht – aber ab dem 4.Jahrhundert hat Rom diese Feier
mit heidnischem Hintergrund verboten. Statt dessen hat man nun den Sessel, den
„Stuhl“ des Petrus als „Lehrstuhl“ umgedeutet. Dieser „Lehrstuhl Petri, das
wissen wir, hat in der Geschichte der christlichen Kirchen aber auch zu vielen
Problemen geführt. Nicht zuletzt denken wir dabei an Martin Luther und den 500. Jahrestag seiner Thesen-Anschläge in Wittenberg
Bitten wir, dass es ehrliche Fortschritte gibt
im Zusammenleben der verschiedenen christlichen Kirchen, auch gegenseitige
Dankbarkeit, für die Eigenheit der jeweils Anderen
bitten wir ganz besonders für Papst
Franziskus, dass er seinen Reformkurs im Sinne einer Kirche der Barmherzigkeit,
einer Kirche FÜR die Menschen fortsetzen kann. Der Papst selbst spricht offen
von Behinderungen und absichtlichen Missverständnissen auf Seiten
innerkirchlicher Kritiker
bitten wir, dass kirchliche Vorschriften
Menschen nicht niederdrücken, sondern ihnen Mut und Vertrauens ins Leben geben,
dass die Kirche - aber auch wir alle - wie
Jesus heilend und verzeihend auf Menschen zugehen, und nicht strafend und mit
erhobenem Zeigefinger
bitten wir, dass es auch bei uns selbst nicht
um das Hüten und Bewahren alter Vorschriften geht, sondern dass wir immer
wieder den Geist Gottes in neuen Situationen und Herausforderungen erkennen und
annehmen
in einer Studie in Österreich ist unter
anderem die eher ungesunde Lebensweise und auch ein Alkoholproblem bei manchen
Priestern angesprochen worden – bitten wir, dass Druck und auch Vereinsamung
von den Priestern genommen wird
und bitten wir für uns selbst, dass wir
unseren Glauben mit Freude und Liebe leben und
uns in der Gemeinschaft der
Kirche zu Hause fühlen
So bitten wir dich guter Gott, dass wir
selbst einen guten Weg mit der Kirche gehen können und dass uns immer bewusst
ist, dass wir alle eine „priesterliche Berufung“ haben, wie es im Buch der
Offenbarung steht "Christus liebt uns … er hat uns die Würde von
Königen gegeben und uns zu Priestern
gemacht für den Dienst vor seinem Gott und Vater",
(Offb 1,5f.).