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Dienstag, 30. September 2014

Fürbitten 1.10 Hl.Theresia vom Kinde Jesus - nur die Liebe zählt

                                                      Theresia von Lisieux 1873-1897
in der Unterscheidung zu Theresia von Avila nennt man sie "die kleine Therese" .
Aber ganz sicher nicht,weil ihre Heiligkeit oder ihre Bedeutung für die Kirche kleiner wäre.
Theresia, die 1873 in der Normandie geboren wurde, trat auf ihren inständigen Wunsch schon mit 15 Jahren in den Karmel von Lisieux ein. Sie lebte ein "normales", "kleines" unauffälliges Klosterleben, in dem sie aber alles an Gott und Jesus orientierte und sich vor allem bemühte, "alles in Liebe zu tun.In ihren Aufzeichnungen "Geschichte einer Seele" schildert sie ihren innigen Weg der Frömmigkeit und des "Klein-seins" vor Gott und den Menschen. Schon 1925 wurde Theresia nach ihrem Tod am 30.September 1897 heiliggesprochen und gemeinsam mit Franz Xaver zur Patronin der Weltmission erklärt. 1997 wurde sie zur Kirchenlehrerin erhoben

„Mein Beruf ist die Liebe“ - hat die heilige Theresia gesagt
„nur die Liebe zählt“
Lass uns die Menschen um uns mit liebevollen Augen sehen
Gerade auch dann, wenn wir uns mit manchem schwer tun

lass uns die Wahrheit in Liebe leben,
 dass wir keine falsche Harmonie suchen,
dass wir  uns nicht um notwendige Auseinandersetzungen herumschwindeln
hilf, dass es uns gelingt, Konflikte mit Liebe und Respekt auszutragen
und mach uns auch selbst fähig, Kritik anzunehmen

heile die Wunden, die immer wieder durch Konflikte entstehen
mach uns nicht nachtragend und bitter
lass, dass es auch in der Politik möglich ist
alte Differenzen zu bereinigen und immer wieder neu aufeinander zuzugehen

hilf uns aber auch, unsere Liebe in Wahrhaftigkeit zu leben
dass wir uns nicht anpassen und verstellen müssen um geliebt zu werden,
dass wir das Anderssein des anderen ertragen
führe uns einen Weg, der  uns in allen Bereichen unseres Lebens
und im Alltag liebes-fähig macht

schenke uns eine großzügige und gelassene Liebe
dass wir aus Mücken keine Elefanten machen
und einen Maulwurfshügel von einem Berg unterscheiden können

hilf  allen die krank und alt und behindert sind
die Einschränkung ihres Lebens  in Liebe zu ertragen
gib ihnen Menschen zur Seite, die sie als Menschen respektieren.

Hören wir nicht auf, jeden Tag um einen dauerhaften Frieden zu bitten
um eine Abwehr menschenverachtender System

Und um Hilfe für Alle in Gefahr, Verfolgung und auf der Flucht

das erbitten wir durch Jesus Christus unseren Herren und Bruder.amen


Montag, 29. September 2014

Fürbitten 30.9. Hl.Hieronymus - Gott in allem "heraushören"

                                                              Hieronymus im Gehäus
                                                                            Albrecht Dürer 1514



30.9.2014  Gedenktag Hl.Hieronymus 347-420
Hieronymus war ein hochgebildeter Gelehrter und Theologe. Er gehört in der katholischen Kirche zusammen mit Ambrosius von Mailand, Augustinus und Papst Gregor I. zu den vier spätantiken Kirchenlehrern des Abendlandes. Sein wichtigstes Werk ist die lateinische Bibelübersetzung Vulgata. Nach einer Legende soll Hieronymus einem Löwen einen Dorn aus der Pranke gezogen haben. Dieser wurde darauf zahm und ein treu ergebener Gefährte. Zu den Attributen des hl. Hieronymus gehört daher neben der Bibel und dem scharlachroten Kardinalshut oft auch der Löwe.
  
In der Lesung hören wir heute, was Paulus in seinem zweiten Brief an Timotheus schreibt: „Jedes Buch der Schrift ist von Gottes Geist erfüllt“. Heute sind die Menschen in vielem kritischer, auch die Bibel wird wissenschaftlich untersucht. Und doch wissen wir aus eigener Erfahrung: immer wieder gibt es Sätze, die einen so unmittelbar berühren, als hätten wir direkt Gott zu uns sprechen gehört. Bitten wir heute

dass wir offen und empfänglich sind für die Worte der Bibel
aber auch für die Impulse von Literatur, Musik und Malerei, in denen Gott uns begegnen kann

dass wir uns religiös weiter bilden und keine Angst davor haben, auf neue Erkenntnisse zu stossen 

dass wir nicht hängen bleiben an alten Gottes Bildern und Geschichten, sondern dass wir unsere ganz persönliche Beziehung zu Gott suchen

dass wir in unserem religiösen Leben nicht stecken bleiben in Äußerlichkeiten, in leeren Formeln und ämgstlichen Ritualen

dass die Verantwortlichen in der Kirche Worte finden, die auf die Fragen der Menschen heute wirklich eingehen

dass wir niemand den „wahren“ Glauben absprechen, sondern Respekt haben vor jedem, der
aufrichtig nach Sinn und Liebe im Leben sucht


Du guter Gott. Lass uns erkennen, dass wir DICH in Allem finden, wenn wir nur auf Deine Stimme hören und deine Spuren in unserem Leben suchen. Darum bitten wir dich und dafür danken wir dir, durch ihn Christus, unseren Herren amen

GEGEN das Verbot des Bischofs - eine Messe für "Menschen am Rand"

                                                            Pfarrer Bernhard Preiß
                                                             Foto Kleine Zeitung Graz

Ein Pfarrer widersetzt sich dem Bischof – für Menschen am Rand“
Er hat nun ernst gemacht, der Pfarrer von St. Margarethen an der Raab.   
Bernhard Preiß hat gestern in seiner Pfarre neuerlich einen Gottesdienst für „Menschen am Rand“ gefeiert. Eingeladen waren ganz besonders Homosexuelle und geschiedene Wiederverheiratete, auch AlleinerzieherInnen. Schon im Juni hatte es einen solchen Gottesdienst gegeben – einen zweiten für den 28.9. geplanten hatte Bischof Egon Kapellari ausdrücklich verboten.
 
"Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen" sagte Pfarrer Preiß damals in einem Interview mit der kleinen Zeitung Graz: "Die katholische Kirche muss bei allem Festhalten an ihrem Verständnis von Ehe und Familie den Betreffenden auch einen Neuanfang ermöglichen”. 
Preiß zitierte damit einen Vortrag von Kardinal Walter Kasper zum Thema Familienpastoral. Ein Vortrag, der auch vom Papst gewürdigt wurde. Kasper hat für wiederverheiratete Geschiedene einen Weg „zwischen Rigorismus und Laxismus“ gefordert 

Bischof Kapellari hatte argumentiert:

"Das war ein nicht zu Ende gedachter Alleingang gegen die kirchliche Ordnung“  
Ein Pfarrer könne nicht einfach genehmigen, was selbst Papst und Bischöfe nicht so undifferenziert tun könnten. „Wir kümmern uns ja um Wiederverheiratete und Homosexuelle in persönlichen Gesprächen, in der Seelsorge“, sagte Kapellari Anfang September in der kleinen Zeitung Graz. Kontraproduktiv sei es aber, eine Kirche wie jene in Kirchberg an der Raab oder St. Margarthen zur „Wallfahrtskirche für heterogene Gruppen zu machen“ und dort eine generelle Einladung, etwa zum Kommunionempfang für Wiederverheiratete, auszusprechen. Das sei gegen die geltende Kirchenordnung. Außerdem habe die Diözesanleitung eine Vielzahl kritischer Reaktionen von Katholikinnen und Katholiken auf diesen Gottesdienst erreicht. Das beweise, dass diese Aktion nicht der Einheit der Kirche diene, so der Diözesanbischof im Zeitungsinterview.  

Für Pfarrer Bernhard Preiß kam eine Absage aber nicht in Frage: „Die Reaktion auf den ersten Gottesdienst war überwältigend positiv, Menschen hatten Tränen in den Augen. Uns geht es darum, dass wir die Leute ins Zentrum hereinholen, bevor sie uns in Scharen davon laufen. Wir müssen ihnen zeigen, dass sie vollwertige Christen sind, weil sie sonst sagen, mit einem Verein, der so lebensfremd ist, können wir uns nicht identifizieren.“

                                                          Pfarre Margarethen an der Raab
 
Aus der Pfarre gab es heftigen Protest gegen das Verbot und eine breite Unterstützung für Pfarrer Preiß, der sich von Bischof Egon Kapellari enttäuscht zeigt: „Er hat gesagt, dass er nicht mehr lange im Amt ist, und ich meine, dass man im Alter etwas weise und milde sein kann - das ist bei ihm aber nicht der Fall.“

Pfarrer-Initiative will „Kirche der Willkommenskultur“
Unterstützung bekommt der rebellische Pfarrer auch von der Pfarrer-Initiative, die sich mit dem Vorgehen des oststeirischen Priesters solidarisch zeigt: Es sei an der Zeit, dass eine Kirche der Denkverbote und Sanktionen einer Kirche der Willkommenskultur Platz mache, heißt es in einer Erklärung.


Infos ua orf.at