6.8.2024 Mk.9.2 Verklärung Jesu
„Verklärung des Herrn“ nennt sich das heutige Fest, aber eigentlich ist im Evangelium gar nicht von „Verklärung“ die Rede. Hier steht nüchtern: „Dort wurde er vor ihren Augen VERWANDELT“. Jesus, den sie seit langem kennen, sehen die Jünger nämlich plötzlich völlig ANDERS. Drei von ihnen sind mit Jesus auf einen hohen Berg gestiegen, den Berg Tabor, und plötzlich, so heißt es „wurde er vor ihnen verwandelt, sein Gesicht leuchtete wie die Sonne und seine Kleider wurden weiß wie das Licht“. Es erscheinen Moses und der Prophet Elija, die mit Jesus reden. Petrus, Jakobus und Johannes sehen in diesem Moment Jesus wie „verwandelt . Es ist wie ein neues sehen und ein neues erkennen – und dieses "neu sehen können" wird letztlich auch sie selbst verwandeln. Bitten wir heute, dass auch wir im Hinschauen auf Jesus „Verwandlung“ erfahren
Dass wir uns wandeln lassen - wenn wir gut und gütig hinsehen wollen, auf die Menschen um uns, dass wir das Einmalige an Menschen und Situationen wahrnehmen können, dass unser sie ansehen ihnen guttut
dass wir uns wandeln lassen, - wenn wir von uns selbst ab-sehen, wenn wir aufmerksam und mitfühlend für Andere sind und erkennen, wann wir wo gebraucht werden
dass wir uns wandeln lassen, - wenn wir einsehen können, dass wir auf einem falschen Weg sind, dass wir uns falsch verhalten haben, dass wir einsehen können, wenn wir anderen etwas schuldig geblieben sind
dass wir uns wandeln lassen - wenn wir immer wieder nachsehen können, wenn Situationen und Menschen um uns nicht perfekt sind, wenn wir glauben, gekränkt worden zu sein. Dass wir aber auch uns selbst Fehler und Versagen nachsehen können
dass wir uns wandeln lassen - wenn wir nüchtern hinsehen, auf die Wirklichkeit in unserem Leben. auf das Gute und das weniger Gute. dass wir uns nichts vormachen, aber dass wir etwas von der Verwandlung spüren dürfen, die Tag für Tag auch an uns geschieht.
und nicht zuletzt bitten wir auch um diesen Blick, der
schon die „verwandelte Gestalt“ sehen kann auch für unsere Kirche. Dass wir
vieles nicht nur kritisch sehen, sondern mit der Liebe, die alles verwandelt.
Du guter Gott, unser Leben
ist Wandlung. „Nichts bleibt wie es ist“, schreibt die Lyrikerin Rose Ausländer, „alles wandelt sich und
mich““ So verwandle uns in das, was wir sind – „Christus in seiner vollendeten Gestalt,“ wie es Paulus in einem
Brief an die Epheser schreibt. Amen