Die heutigen Lesungen zeigen uns ganz deutlich, was das bedeutet ein Prophet oder eine Prophetin zu sein. Wer immer – von seinem Gewissen geleitet – Wahrheiten ausspricht, die den anderen nicht passen, lebt gefährlich. Oft lebensgefährlich. In der hebräischen Bibel muss der Prophet Jeremias um sein Leben fürchten – im Evangelium erfahren wir, wie Johannes der Täufer enthauptet wird. Auch er ist einer, der den Menschen vor Augen hält, wie falsch sie leben, Johannes ruft zur Umkehr auf. Weil er aber auch den König auf dessen großes Unrecht hinweist, muss Johannes sterben. Propheten werden nicht gerne gehört. Auch nicht die in unserer Zeit. Bitten wir heute
Für die Propheten und Prophetinnen unserer Tage, die auch in
unserem eigenen Land gegen Menschenrechtsverletzungen, Willkür und Unrecht
auftreten
Für alle, die unermüdlich und mit großem persönlichen Einsatz vor den Folgen der Umweltzerstörung warnen
Für die vielen vor allem auch jungen Menschen, die sich seit Jahren ehrenamtlich für Flüchtlinge und asylsuchende Menschen einsetzen
Für Alle, die sich für die Rechte und die Würde der Tiere und jeder Kreatur einsetzen
Für die Arbeit der vielen Nicht-Regierungsorganisationen, die soziale Gerechtigkeit und das Recht auf Menschenwürde für alle einfordern
Für alle, die ihre Leben im Einsatz gegen gefährliche Krankheiten und Epidemien aufs Spiel setzen
Für die Journalisten und Meinungsmacher, dass sie sich ihrer Verantwortung für unser gesellschaftliches Klima bewusst sind
für uns selbst, für
jeden von uns: dass auch wir den Mut zu einer klaren Haltung und zu klaren
Worten haben
Du guter Gott, schenke auch unserer Zeit weise und kluge Menschen, Frauen und Männer, Junge und Alte und schenke auch unserer Kirche immer wieder Propheten und Prophetinnen, Amen