Die Kirche feiert heute das Fest Maria Himmelfahrt. Es ist sicher eines der beliebtesten Marien-Feste im Jahr, es ist mit viel Brauchtum verbunden und hat eine ganz leichte und heitere Grundstimmung. Über die Himmelfahrt, die „leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel“ müssen wir uns theologisch nicht lange den Kopf zerbrechen – wir dürfen einfach darauf vertrauen, dass es auch für uns „Himmelfahrt“ gibt – und das nicht nur dann, wenn das Leben zu Ende ist. „Himmelfahrt“, sich fühlen wie im Himmel, auch wie im 7.Himmel, das darf es jetzt schon geben – ja, das muss es sogar geben, denn der Himmel ist immer auch schon JETZT. JETZT auf unseren vielen Lebenswegen - so wie auch Maria ihren Lebensweg gegangen ist. Im Evangelium hören wir heute, wie Maria das große Loblied auf den unbegreiflichen Gott anstimmt, das Magnificat. Darauf vertraut sie: Gott ist es, der alle Ungerechtigkeit auf dieser Erde umkehren wird. „Die Mächtigen wird er entmachten, die Hungernden werden satt, die Reichen gehen leer aus“. So bitten wir
Dass die Arroganten und Mächtigen, die Kriegstreiber und die Menschen-Verachter, dass alle, die andere ausbeuten, die unsere Umwelt durch ihre Profitsucht gefährden, dass all die, die anderen das Leben schwer machen – dass all die nicht das letzte Wort haben
Dass die Niedrigen, die Kleinen, die jeden Tag
um ihr Leben laufen müssen, für die alles mühsam und beschwerlich und oft auch
hoffnungslos ist – dass die Geringgeschätzten und Unbedeutenden dieser Welt
endlich ohne Not und Betteln bekommen, was ihnen zusteht und was sie zum Leben
brauchen
Dass die Hungernden satt werden, dass die, die
eine neue Heimat suchen, Sicherheit finden, dass Menschen sich aus erbärmlichen
Lebensumständen befreien können - dass
die Reichen endlich verstehen, dass von ihnen nicht Almosen sondern soziale
Gerechtigkeit verlangt wird
Wir bitten aber auch, dass Gott auf unser „Klein-sein“
schaut, auf all das, was uns nicht gelingt im Leben, dass Gott hinschaut auf unsere
große Sehnsucht nach Leben und Liebe, nach Versöhnung und Frieden, wir bitten
um Kraft, um Hoffnung, um Zuversicht für alle Aufgaben, die vor uns liegen
So bitten wir guter Gott, Lass uns wie Maria JA zum Leben sagen, voll Vertrauen und voll Hoffnung - sei bei allen Neugeborenen und sei bei allen Sterbenden - hilf uns, dich zu loben und dir zu danken. Heute und alle Tage unseres Lebens. Amen
Aus dem Evangelium nach Lukas – das Magnifikat
„…..Da sagte Maria:
Meine Seele preist die Größe des Herrn
und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.
Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut.
Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter.
und sein Name ist heilig.
Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht
über alle, die ihn fürchten.
Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten:
Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind;
er stürzt die Mächtigen vom Thron
und erhöht die Niedrigen.
Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben
und lässt die Reichen leer ausgehen.
Er nimmt sich seines Knechtes Israel an
und denkt an sein Erbarmen,
das er unsern Vätern verheißen hat,
Abraham und seinen Nachkommen auf ewig“.