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Mittwoch, 28. August 2024

Fürbitten 29.8. Immer wieder: hoffen gegen jede Hoffnung

 

29.8.2024 Enthauptung Johannes der Täufer

Wir trösten uns so oft mit einem liebevollen, gütigen, rettenden Gott. Aber die Geschichte der Menschen, die sich auf IHN eingelassen haben, sieht oft ganz anders aus. Viele Propheten sind elend zugrunde gegangen, Jesus selbst wurde gekreuzigt, eine nicht überschaubare Zahl von Menschen, bis heute, wird auf Grund ihres Glaubens getötet. Millionen von Juden, auch tiefgläubige Juden, haben Jahwe im Holocaust nicht als Retter erfahren. An welchen Gott glauben wir? Worin besteht unsere Hoffnung. Heute etwa begehen wir den eher verstörenden Gedenktag der „Enthauptung Johannes des Täufers“. Johannes war nur wenige Monate älter als Jesus, er lebt lange Jahre als Asket in der Wüste, später ruft er die Menschen zur Bekehrung auf und tauft sie im Jordan. Auch Jesus unterzieht sich dieser Johannes Taufe, durch sie erfährt er seine Berufung. Johannes wird wenig später auf Befehl von König Herodes enthauptet – das Schreckliche wird als Stoff in Oper, Literatur und Malerei fast verharmlost. Worin also besteht unsere Hoffnung? In der Lesung hören wir, wie Jahwe zum Propheten Jeremias spricht: nichts wird dich bezwingen „ich bin mit dir, um dich zu retten“ So bitten wir

 

Für alle, die um das nackte Leben kämpfen.

Für die Menschen in den Kriegs- und Krisengebieten

Für alle, die hilflos Naturkatastrophen ausgeliefert sind

für die Flüchtlinge und die Heimatsuchenden

dass auch sie eine gute innere Stimme hören können

der sie vertrauen und die ihnen Mut zum Leben gibt

 


wir bitten für die Benachteiligten in unserem Land

Für alle, die verunsichert sind und ängstlich in die Zukunft schauen.

Für alle, denen die Gegenwart Angst macht

für alle Schwerkranken und alle Sterbenden

dass auch sie eine gute innere Stimme hören können

der sie vertrauen und die ihnen Mut zum Leben gibt

 

 

Für alle, die voll Unruhe und Sehnsucht auf etwas warten

Auf Liebe, auf Geborgenheit auf Sicherheit

auf einen guten Menschen, auf ein gutes Wort

für alle die auf eine Veränderung in ihrem Leben warten

dass auch sie eine gute innere Stimme hören können

der sie vertrauen und die ihnen Mut zum Leben gibt

 

 

Für alle, die eben erst dabei sind, das Leben zu lernen

.
Für die Kinder und Jugendlichen, für ihre Lehrer und Lehrerinnen.


Für unsere Schulen und alle, die sich um Bildung bemühen.

für alle Menschen in einer Liebesbeziehung

dass auch sie eine gute innere Stimme hören können

der sie vertrauen und die ihnen Mut zum Leben gibt

 

Du guter Gott, so bitten wir für uns alle um Mut und Vertrauen ins Leben. Sei du mit uns auf dem Weg, amen

 

Wir können auch mit Worten des indischen Dichters Rabindranath Tagore bitten:

Du guter Gott, Lass mich nicht bitten, vor Gefahr bewahrt zu werden,

aber lass mich dich bitten, dass ich den schwierigen Situationen meines Lebens

furchtlos begegne

 

Du guter Gott, lass mich nicht das Ende meiner Schmerzen erflehn,

aber ich bitte dich um ein starkes Herz,

das auch den Schmerz und die Angst  besiegt.

 

Du guter Gott, Lass mich in den Schwierigkeiten des Lebens nicht verzweifeln

weil ich glaube, keine Hilfe zu finden, aber lass mich dich bitten,

dass ich meine eigene Stärke und Kraft entdecke

  

Du guter Gott, lass mich in Sorge und Furcht im Vertrauen auf Dich hoffen, dass ich Geduld habe,

Du guter Gott, schenke mir die Gnade nicht zu versagen und kein Feigling zu sein,

Du guter Gott, lass mich nicht ein Mensch sein, dem nur der Erfolg Sicherheit im Leben gibt 

 

Du guter Gott, was immer mit mir geschieht, um das eine bitte ich Dich

lass mich immer den Halt deiner Hand fühlen,

gerade dann, wenn ich versage und ganz klein bin.

 

So bitte ich und so bitten wir voll Vertrauen. Amen




 Rabindranath Tagore   1861 – 1941  

Dichter, Philosoph, Maler, Komponist, Musiker - 

1913  Nobelpreis für Literatur