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Donnerstag, 1. August 2024

Fürbitten 2.8. immer mit Respekt

 



2.8. 2024 Mt.13.54   ein Prophet gilt nichts in seiner Vaterstadt

Jesus erlebt etwas, was so mancher von uns wohl auch schon erlebt hat.  Gedanken und Ideen, die man hat, werden oft von der eigenen Familie und von der näheren Umgebung nicht ernst genommen. Nicht zuletzt Eltern kennen das: was man selbst sagt, gilt nichts im Vergleich zu dem, was Freunde sagen. „Nirgend gilt ein Prophet weniger als in seiner Heimat und in seiner Familie“, sagt Jesus. Wenn er in der Synagoge seiner Vaterstadt predigt, dann wird er nicht wirklich akzeptiert. Man kennt ihn von klein auf, man kennt seine Familie: was soll an ihm schon Besonderes sein. Wir, mehr als zweitausend Jahre später, tun so, als wüssten WIR ganz selbstverständlich, wer Jesus ist. Wir nehmen alles als gegeben hin, Katechismus- Wissen,  Routine-Denken.  Bitten wir heute

dass wir uns Jesus auch immer wieder als richtigen Menschen denken, als einen, der sich auch kränken konnte, wenn er sich nicht verstanden fühlte

 dass wir das Ungewöhnliche, das Provokante, das so ganz andere an Jesus wahrnehmen und uns auch fragen: wie hätte ich es empfunden

dass wir uns Jesus und das, was er gelebt hat, NICHT harmlos machen und verkitschen

dass uns das Evangelium wieder aufregt und Fragen und auch Widerspruch auslöst

dass wir mit dem Blick auf Jesus auch selbst besser mit Kränkungen umgehen

dass auch wir Menschen, die wir gut zu kennen glauben, und die uns etwas zu sagen hätten, nicht leichtfertig abtun

dass uns das Hinschauen auf Jesu Leben Toleranz lehrt, einen langen Atem und Respekt für alles, was auch uns oft fremd vorkommt 

Zum ersten Mal findet heute ein NATIONALER Gedenktag für Roma und Sinti statt, genau 80 Jahre nachdem in der Nacht vom 2 auf den 3 August 1944 rund 4000Menschen dieser Volksgruppe in den Gaskammern von Auschwitz ermordet wurden. Wir wissen, wie lange Roma und Sinti auch in Österreich als Menschen zweiter Klasse gesehen und behandelt wurden: bitten wir um Verzeihung für dieses Unrecht und treten wir als Christen ganz bewusst und kompromisslos gegen Diskriminierungen jeder Art ein.

 

So bitten wir im Namen Jesu, der uns auffordert auf der Seite aller Benachteiligten zu stehen. Amen

 

Ab heuer wird an jedem 2.August dieser rein österreichische Gedenktag für Roma und Sinti begangen – auch mit einem besonderen Gedenken in unseren Kirchen