9.10.2022 Lk.17.11 Dankbarkeit
Von der Dankbarkeit handeln die heutigen Lesungen – von der Fähigkeit zu erkennen, dass man beschenkt worden ist – und dass man dafür von Herzen DANKEN darf. Die jüdische Bibel erzählt vom syrischen General Naaman, der nur durch die Hilfe des jüdischen Propheten Elisa von seinem quälenden Aussatz geheilt wird. Das Evangelium berichtet von 10 Männern zur Zeit Jesu, die ebenfalls an Aussatz leiden und deshalb von der Gesellschaft strikt ausgesondert worden sind - Jesus aber ist voll Mitleid und heilt sie. Aber letztlich kehrt nur einer der Geheilten um, um Jesus DANKE zu sagen. Wofür sind WIR dankbar? Jetzt in diesem Gottesdienst, heute, an diesem Tag? Bitten wir, dass wir erkennen, WOFÜR wir eigentlich „rund um die Uhr“ dankbar sein sollten
Lass uns dankbar sein, weil wir in Frieden
und Sicherheit leben, weil wir nicht wie Millionen anderer Menschen auf der
Flucht sein müssen, vor Krieg, Gewalt, Hunger und Armut
Lass uns dankbar sein, weil wir in unserem
Gesellschaftssystem frei denken und reden dürfen, weil wir nicht verfolgt
werden wegen unserer Religionszugehörigkeit, wegen unserer Nationalität, wegen
unserer freigewählten Art zu leben
Lass uns dankbar sein, weil unsere Kinder und
Jugendlichen beschützt aufwachsen - nicht
ausgenützt durch Kinderarbeit und Prostitution – lass uns dankbar sein
für unser Sozial und Gesundheitssystem und die Versorgung der Alten und
Hilflosen.
Lass uns dankbar sein, für alle Arbeit und auch für
alle Verpflichtungen, die wir haben, für das Leben in unseren Familien, mit
unseren Freunden, mit unseren Arbeitskollegen und Nachbarn
Lass uns dankbar sein, für unsere Kirche, für
unseren Glauben, für all das, was wir immer wieder an Vertrauen und Zuversicht
geschenkt bekommen
Lass uns dankbar sein: auch für all das, was wir
nicht verstehen: Enttäuschung, Traurigkeit, Krankheit, Schmerz, Verlust: dass
wir auch all das annehmen können und immer besser vertrauen lernen
Lass uns also von Herzen dankbar sein: auch für
HEUTE, für diesen neuen Tag, ein besonderer Tag auch, an dem wir einen neuen
Bundespräsidenten wählen. Lass uns dankbar sein, für das Land, in dem wir leben
– und lass uns nicht aufhören um Frieden zu bitten. Ihn brauchen wir wie ein
Stück Brot
So bitten wir im Namen Jesu Amen