23.10.2022 Lk.18.9 die Selbstgerechtigkeit der Frommen
Im Evangelium wird heute die Geschichte von zwei Männern erzählt, die in den Tempel kommen, um zu beten. Der eine, ein Pharisäer, ist hoch zufrieden mit sich selbst, er hält sich für gesetzestreu und fromm, ja, er dankt Gott sogar dafür, dass er nicht so ist wie „die Anderen“. Der andere Mann, er hat als Zollbeamter keinen guten Ruf, dieser Mann fühlt sich als Sünder, er bleibt ganz hinten im Tempel stehen, er bittet Gott nur um Erbarmen. Für Jesus ist klar, wie die Sache in den Augen Gottes ausgeht: Der wirklich Gute, ist der, der um seine Schwächen und Fehler weiß – der Selbstgerechte braucht gar keinen Gott. Denn, so sagt es Jesus: „Wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, wer sich aber selbst erniedrigt, wird erhöht werden“ Bitten wir heute
Dass wir uns
davor hüten, uns für besser zu halten als „Andere“
dass wir uns nicht krampfhaft „klein“ machen, aber immer auch um unsere Defizite wissen
Dass wir den Mut haben, uns selbstkritisch zu sehen – dass wir immer wieder auch die Motive von unserem Handeln hinterfragen, selbst wenn wir an sich GUTES tun
dass wir als praktizierende Christen nicht glauben, wir seien dem Himmel näher, weil man uns mehr in der Kirche antrifft, als andere
dass wir uns in unserem kleinen Alltag immer wieder „hinten“ anstellen - dass wir aber nicht nur so bescheiden „tun“, sondern es innerlich auch sind
dass wir nicht krampfhaft nach „guten Werken“ suchen, um Gott etwas Besonderes vorweisen zu können
dass wir nicht mit dem, was wir Gutes tun, auf Lob und Belohnung "im ewigen Leben" schielen
dass wir aber auch täglich für uns selbst DANKE sagen, weil wir von Gott geliebt sind, so wie wir sind – und weil wir uns selbst lieben dürfen
Du
guter Gott, wie sehr leben wir davon, dass DU gütig auf uns siehst – Hilf, dass
auch wir einen gütigen und guten Blick auf Andere haben. Darum bitten wir im
Namen Jesu, dem wir auch in seiner Menschenfreundlichkeit ähnlich sein wollen -
Amen