29.8.2022 Enthauptung Johannes der Täufer
Wir trösten uns so oft mit einem liebevollen, gütigen, rettenden Gott. Aber die Geschichte der Menschen, die sich auf IHN eingelassen haben, sieht oft ganz anders aus. Propheten sind elend zugrunde gegangen, Jesus selbst wurde gekreuzigt, eine nicht überschaubare Zahl von Menschen, bis heute, wird auf Grund ihres Glaubens getötet. Millionen von Juden, auch tief gläubige Juden, haben Jahwe nicht als Retter erfahren. Auch wir selbst, in unserem kleinen Alltag, erleben Situationen, wo wir uns gott-verlassen fühlen. An welchen Gott glauben wir? Worin besteht unsere Hoffnung – heute am Gedenktag der „Enthauptung Johannes des Täufers“. Johannes, von dem die Bibel berichtet, war nur wenige Monate älter als Jesus, er lebt lange Jahre als Asket in der Wüste, später ruft er die Menschen zur Bekehrung auf und tauft sie im Jordan. Auch Jesus unterzieht sich dieser Taufe, durch sie erfährt er seine Berufung. Johannes wird wenig später auf Befehl von König Herodes enthauptet – das Schreckliche wird als Stoff in Oper, Literatur und Malerei fast verharmlost. Worin also besteht unsere Hoffnung? In der Lesung hören wir, wie Jahwe zum Propheten Jeremias spricht: nichts wird dich bezwingen „ich bin mit dir, um dich zu retten“ So bitten wir
Für alle, die verunsichert sind und ängstlich in die Zukunft schauen, dass sie eine gute innere Stimme hören können, eine Stimme der sie vertrauen und die ihnen Mut zum Leben gibt
Gott des Lebens wir bitten dich sei bei uns
Für alle die voll Unruhe und Sehnsucht auf etwas warten - Auf Liebe, auf Geborgenheit auf Sicherheit auf einen guten Menschen, auf ein gutes Wort - für alle die auf eine Veränderung in ihrem Leben warten
Gott des Lebens
Für alle, die eben erst dabei sind, das Leben zu
lernen.
Für die Kinder und Jugendlichen, für ihre Lehrer und Lehrerinnen.
für die jungen Männer und Frauen die sich nach einer Liebesbeziehung sehnen und sich in ihr bewähren sollen
Gott des Lebens
Für alle, die um das Leben kämpfen. - Für die Benachteiligten in unserem Land für die Flüchtlinge und die Heimatsuchenden - für die von Kriegen und Krisen heimgesuchten Menschen dieser Welt. - für alle Schwerkranken und alle Sterbenden
Gott des Lebens
Wir können heute auch mit den Worten des indischen Dichters Rabindranath Tagore bitten
Du guter Gott, Lass uns nicht bitten, vor Gefahr bewahrt zu werden,
aber lass uns dich bitten, dass wir den schwierigen Situationen unseres Lebens furchtlos begegnen
Du guter Gott, lass uns nicht das Ende der Schmerzen erflehen,
aber wir bitten dich um ein starkes Herz, das auch den Schmerz und die Angst besiegt.
Du guter Gott, Lass uns in den Schwierigkeiten des Lebens nicht verzweifeln weil wir glauben, keine
Hilfe zu finden aber lass uns dich bitten, dass wir unsere eigene Stärke und Kraft entdecken
Du guter Gott, lass uns nicht Menschen sein denen nur der Erfolg Sicherheit im Leben gibt
aber schenke uns die Gnade nicht zu versagen
und auf dich zu hoffen,
Du guter Gott, was immer mit uns geschieht, um das eine bitten wir Dich
lass uns immer den Halt deiner Hand fühlen, gerade dann, wenn wir versagen und ganz klein sind.
Du guter Gott, so bitten wir im Namen Jesu, der durch die Taufe des Johannes seine Berufung erfahren hat. Führe uns wie Jesus aus allem Tod zur Auferstehung. Auch heute schon und JETZT . Amen