24.8.2021
Hl.Bartholomäus Hautnahe Schmerz
spüren
Heute ist das Fest des heiligen Bartholomäus –
sein Name wird in den Apostellisten der ersten drei Evangelien erwähnt.
Höchstwahrscheinlich ist Bartholomäus mit jenem skeptischen Nathanael
gleichzusetzen, von dessen Berufung heute im Johannesevangelium erzählt wird. Bartholomäus, so glaubt man, predigte nach dem Tod Jesu in Indien,
Mesopotamien, Parthien und Armenien, wo er gemartert wurde (enthauptet oder
geschunden und gekreuzigt). Michelangelo, der ihm im Gerichtsbild der Sixtina
sein Selbstbildnis gab, lässt ihn die abgeschundene Haut tragen. Das ist ein
starkes Bild, ein Bild das „unter die Haut“ geht – bitten wir heute
für alle, die ihre eigene Haut retten müssen: wir
denken an die Menschen in all den Kriegs-und Krisengebieten unserer Welt, wir
bitten ganz besonders um Frieden für die geschundene Ukraine
wir bitten für all die Menschen, die bis auf die Haut
geschunden werden –
für die vielen Kinder, die zu Schwerarbeit missbraucht
werden, für alle, die Opfer von Menschenhändlern geworden sind, für sexuell
missbrauchte Kinder, Frauen und Männer
wir bitten für alle, die ihre Haut zu Markte tragen
müssen: für alle Menschen, die um gerechte Löhne gebracht werden, für alle Menschen
auf der Suche nach neuen Lebensmöglichkeiten, die immer mehr auf eine Front der
Ablehnung stoßen
wir bitten für alle, die das Elend der Welt hautnahe spüren und versuchen zu helfen: die vielen humanitären Organisationen und so viele Einzelpersonen, die sich um Andere annehmen
für alle, die schon abgestumpft oder zynisch geworden
sind, denen Elend und Not nicht mehr unter die Haut gehen – dass sie wieder
fähig sind, Mitleid zu empfinden
und bitten wir für uns alle, dass wir das sind, was
man eine „gute Haut“ nennt, Menschen, die in ihrem kleinen Umfeld zu helfen
versuchen, so gut es geht
Und bitten wir nicht zuletzt, dass wir als Christen
Menschen sind, bei denen man sich mit Haut und Haar wohlfühlen kann
Nathanael-Bartholomäus ist Jesus begegnet, weil ihn
sein Freund Philippus zu Jesus mitgenommen hat. Er sagte „Komm und sieh“. Jesus,
lass auch uns Menschen sein, die andere zu dir mitnehmen Amen