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Samstag, 20. August 2022

Fürbitten 21.8. Variante 2 WELCHER Gott?

 


21.8.2022  Lk.13.22  ich kenne dich nicht  Hebr.12.5 wen der Herr züchtigt

Die Texte der Messe heute sind eigentlich deprimierend. In einem Gleichnis sagt Jesus:                    „Viele werden es nicht schaffen durch die enge Tür zu gelangen und dann werdet ihr an die Tür klopfen und Herr, Herr rufen – aber ER wird euch antworten, ich weiß nicht woher ihr seid“               Ist Gott einer, der uns abweisen wird, der uns heulend und Zähneknirschend zurücklässt? Gehören wir zu „den Ersten“ die dann Letzte sein werden.  Wollen wir das hören, wir, die wir ohnehin brav in der Sonntags-Messe sitzen?                                                                                         Im Hebräer Brief wiederum wird ein altes Sprichwort aufgewärmt:                                            „Der Herr züchtigt den, den er liebt..er schlägt mit der Rute jeden Sohn den er gern hat“         Wollen wir so etwas glauben? Dass das Unglück mancher Menschen gottgewollt ist? Dass Gott uns züchtigt, dass er uns "aus Liebe züchtigt" - damit wir auf den rechten Weg finden? Wie sollen wir mit diesen Texten umgehen? 

Alles lässt sich interpretieren. 

Man könnte nur über die „enge Türe“ meditieren – darüber, dass das Leben eben Anstrengung ist, Bemühung, dass wir das Äußerste geben sollen und es uns nicht leicht machen sollen mit den einfachen Wegen. Man könnte über den „entscheidenden Augenblick“ im Leben sprechen: einmal ist jede Chance vertan. Wer zu lange zögert, den bestraft das Leben. Wer sich Gott zu lange verweigert, den wird auch ER dann nicht kennen. Aber ? Funktioniert Gott so?

Von der „Züchtigung durch Gott“ wollen wir erst gar nicht reden – das Leben kann hart sein für viele unverdient hart – aber ein Gott der „züchtigt“, der existiert nur in kranken Gehirnen. Dort, wo man an Züchtigung Freude hat, zumindest, wenn sie die anderen trifft. Ja, da gibt es auch den Einwand:  „Züchtigen“ das könnte man aus dem Hebräischen auch anders übersetzen, nämlich „das Rechte weisen“ – und warum wird es dann nicht SO übersetzt? Warum bleibt es als „Züchtigung“ stehen?

WER IST DIESER GOTT von dem wir sprechen?  

wir könnten hier auch nur ein paar Minuten schweigen.                                                                        oder Worte der leicht veränderten "Namen Gottes Litanei"

  

Sei bei uns

Bei allen Völkern, in allen Sprachen der Erde

Sei bei uns‚Gott, mit tausend Namen, von denen jeder dich nennt

Gott Jahwe, Theos, Deus, Bósche, God, Dieu

Sei bei uns – Du, den wir nicht fassen können

 

Sei bei uns

Höchster, Lebendiger, Vater, Herr, Schöpfer der Welt, unsere Mutter, Herrscher über das All

 Dreifaltiger, Gott in tausend Bildern, von denen keines dich beschreibt

Sei bei uns - Du, den wir nicht fassen können

 

Sei bei uns

Anfang und Ende, Höhe und Tiefe, Säule von Feuer, wandernde Wolke

Gott deines Volkes, Gott unserer Kinder, Lieber Gott, Gott im Himmel

Sei bei uns – Du, den wir nicht fassen können

 

Sei bei uns

In unserer Mitte, mitten in uns, ausgeliefert unserer Laune, ausgeliefert unserem Spott,

dein Name werde geheiligt, nicht ausgelöscht, sondern weitergesagt an die Kinder

unserer Kinder, deine Gegenwart eine Botschaft, die nicht stirbt

sei bei uns – Du, den wir nicht fassen können

 

Sei bei uns

Mit deiner Treue, mit dem Schatten deiner Flügel, mit deinen Wundern

In den Augenblicken unseres Glücks, im Leiden, im Tod, in einer Welt ohne Gott

Du unsere Hoffnung, unsere Zuflucht, unsere Freude

DU -  sei bei uns – Du, den wir nicht fassen können


Wir suchen Dich Gott, jeden Tag suchen wir dich und wissen doch: DU BIST DA.   AMEN