18.8.2022 Gleichnis vom Hochzeitsmahl Mt 22.1
Gott ist unberechenbar, seine Gerechtigkeit nicht durchschaubar. Was will er eigentlich? Das heutige Gleichnis vom Hochzeitsmahl ist eigentlich noch empörender als das von den Arbeitern im Weinberg. Dort wird Gott als einer beschrieben, der auf unbegreifliche Weise großzügig ist, der allen den gleichen Lohn gibt, gleich, was sie geleistet haben. Im Gleichnis vom Hochzeitsmahl geht es um einen König, der zu einem Hochzeitsmahl für seinen Sohn lädt und furchtbar Rache übt, weil die Eingeladenen nicht kommen und auch noch einige seiner Herolde getötet werden. In seinem Zorn lässt der König eine ganze Stadt in Schutt legen. Dann befiehlt er, dass einfach alle von den Straßen zusammengeholt werden, um mit ihm zu feiern. Das erscheint zunächst als großzügig, aber dann findet der König einen Mann unter den Gästen, der nicht gut gekleidet ist, und lässt ihn in Ketten abschleppen, hinaus in die Finsternis „Dort werden sie heulen und mit den Zähnen knirschen“. Der letzte Satz im heutigen Evangelium, „denn viele sind gerufen, aber nur wenige auserwählt“ - wird dann meist recht fromm interpretiert: Man müsse sich halt sehr bemühen, dass man in das Himmelreich kommt, zum Hochzeitsmahl des Königs/Gottes.
Das ist, wenn man ehrlich ist, eine empörende
Geschichte – aber wir können uns auch fragen, woran es vielleicht liegt, wenn
wir selbst bisweilen zu den Eingeladenen gehören, die viele Gründe haben,
abzusagen. Vielleicht liegt das Haupt-Problem einfach
darin, dass Gott uns mehr Verpflichtung und Last ist, als Freude und
Entspannung. Für Letzteres fände man leichter Zeit und würde sich dabei
wohlfühlen. Wer mag schon, wenn er ohnehin im Stress ist, noch eine
Gottes“-Verpflichtung auf sich nehmen. Bitten wir heute darum
Dass DU uns Freude bist Gott
Dass Zeit mit Dir „gewonnene“ Zeit ist
Dass uns deine Nähe nicht langweilt, sondern
glücklich macht
Dass wir im Denken an Dich Erleichterung
empfinden und nicht Last
Dass du uns keine lästige Verpflichtung bist,
sondern ein Fest, auf das wir uns freuen
Dass du keine Verbotstafel in unserem Leben bist,
sondern ein Hinweisschild für
Dankbarkeit und Freude
Dass wir immer besser lernen, uns selbst Gutes
zu tun und DICH darin zu erkennen
So bitten wir dich guter Gott, hilf uns dich zu lieben und dich in allem zu sehen, was unser Leben gut und weit macht. Dass wir die Freude an dir weitergeben können, Heute und morgen und so lange wir leben.Amen