8.7.2018 Mk.6.1 ein Prophet gilt nichts in
seiner Vaterstadt
Jesus predigt in der Synagoge seiner
Vaterstadt – und die Leute sagen: Ja das klingt alles sehr interessant aber
ehrlich gesagt, der kann trotzdem nichts Besonderes sein. Wir kennen ihn, wir kennen
seine Familie, er ist einer von uns – und sie lassen ihn links liegen. Jesus,
so heißt es „wunderte sich über ihren Unglauben“ In seiner Heimatstadt konnte
er keine Wunder tun.
Erleben vielleicht auch wir so wenig Wunder,
weil uns Jesus schon längst viel zu „bekannt“ ist, weil alles schon so
„abgespielt“ ist – wir wissen ja, wie die Geschichte ausgeht. Vermutlich regt
uns ja nicht einmal mehr der Glaube an die Auferstehung wirklich auf. So vieles
ist Routine-Denken. Bitten wir heute
dass wir wieder „Anstoß“ an Jesus nehmen, dass wir das Ungewöhnliche,
das Provokante, das so ganz andere an Jesus wahrnehmen – und uns immer neu
damit auseinandersetzen
dass wir uns Jesus und das, was er gelebt hat, NICHT harmlos machen und
verkitschen
dass uns das Evangelium wieder aufregt und Fragen und auch Widerspruch
auslöst
dass wir immer wieder auch an die menschliche Existenz von Jesus und seiner
ganz normalen Familie denken
dass wir uns aus diesem Leben auch das
"nicht-verstanden-werden" abschauen, auch das vorläufig Scheitern,
und den tiefen Glauben, der alles erträgt
dass uns das Hinschauen auf Jesu Leben Toleranz lehrt, einen langen Atem
und Respekt für alles, was auch uns oft fremd vorkommt
dass wir mit dem Blick auf Jesus Geduld und Respekt vor allen Menschen
haben, die aus dem Rahmen fallen, die nicht angepasst sind, die ihren eigenen
Weg gehen und oft anecken
dass aber auch wir Menschen nicht leichtfertig abtun, die uns etwas zu
sagen hätten
So bitten wir guter
Gott, hilf uns in der Nachfolge Jesu die große Freiheit zu entdecken
für die wir geschaffen
sind und die wir uns so selten zutrauen. Lass uns alles von deiner Gnade
erwarten. Amen