Fresco von Masaccio um 1420 San Clemente Rom
24.7.2018 Hl.Christophorus
Heute ist der Gedenktag des
heiligen Christophorus. Für viele allein deswegen ein Begriff, weil rund um
seinen Tag Autos und Fahrzeuge gesegnet werden und man für sich selbst um eine gute und sichere Fahrt bittet. Der Legende nach soll Christophorus ohne es zu wissen, in einem
kleinen Kind Christus selbst durch einen Fluss von einem Ufer zum anderen Ufer getragen
haben. Seit Jahrhunderten wird er deshalb von vielen Menschen als jemand verehrt,
der zum Dienst an Anderen bereit war, der bereit war, eine schwere Last auf
sich zu nehmen.
So bitten wir heute
dass wir tragen und er-tragen
können: all das, was oft sein muss und mühsam ist – aber auch das, was uns von
anderen „angehängt und umgehängt und manchmal auch aufgelastet“ wird, dass wir es in Güte er-
tragen und dass wir in Geduld auch uns selbst er-tragen können
dass wir tragen und mit-tragen
dort wo Andere ihre Arbeit selbst
nicht mehr gut schaffen
dort wo anderen das Leben schwer
ist
dass wir Sorgen aber auch Freude
in unseren Freundschaften und Gemeinschaften mittragen
dass wir tragen und auch bei-tragen
dass wir zu einer guten
Atmosphäre in unserer Umgebung beitragen
dass wir mit Humor und
Freundlichkeit Anderen und uns selbst das Leben leichter machen
dass wir etwas dazu bei-tragen,
dass nichts vergeblich bleibt
bitten wir, dass wir Jetzt und Hier auf uns nehmen
was immer auch dieser Tag wieder bringen wird
dass wir darauf vertrauen, dass letztlich wir selbst
getragen werden
und bitten wir an diesem Gedenktag des hl. Christopheros
auch um eine gute Heimkehr für Alle, die gerade jetzt in den Ferien unterwegs
sind, für alle Flüchtlinge, die eine Heimat und eine Ankunft irgendwo suchen und für alle die in
dieser brütenden Hitze im Freien arbeiten müssen, dass auch sie abends wieder
gut und gesund nach Hause kommen
wir bitten im Namen Jesu.Amen
Der hl.Christophorus dürfte
wirklich gelebt haben und hat im 3. oder beginnenden 4. Jahrhundert unter einem
römischen Kaiser den Martyrertod erlitten. Es war die Zeit immer wieder
kehrender Christenverfolgungen – als römische Kaiser versuchten, die Krise des
Reiches in den Griff zu bekommen, indem sie andere Religionen verboten und die
Menschen wieder auf die alten Götter eingeschworen werden sollten. Später
bildeten sich unzählige Legenden um Christophorus – im 12.Jahrhundert wurde er
dann zum „Christusträger“. An einem Flußübergang, so heißt es in den alten
Geschichten, trug er Menschen auf seinem Rücken von einem Ufer zum anderen.
Plötzlich bat ihn auch ein Kind, er möge es über den Fluss tragen. Und obwohl
Christophorus fast ein Riese war, wurde ihm das Kind immer schwerer und
schwerer. Christophorus fürchtete zu ertrinken und glaubte, die ganze Welt läge
auf seinen Schultern. "Mehr als die Welt hast du getragen", sagte da
das Kind zu ihm, "denn der Herr, der die Welt erschaffen hat, war deine
Bürde". Dann drückte ihn das Kind unter das Wasser und taufte ihn so,
heißt es in der Legende.
Wir alle tragen an unserem Leben,
wir alle tragen auch Andere – es ist oft sehr schwer – aber wer glauben kann,
trägt Christus..Und immer wenn man glaubt, es geht NICHTS mehr, dann ist es wie
eine Taufe hinein ins Leben, in die Auferstehung