4.7.2018 Am.5.14 ich hasse eure Feste
Die Lesung heute aus der jüdischen
Bibel hat es in sich. Da kann man nicht weghören und so tun, als ginge das uns
nichts an. Das ist keine Geschichte aus längst vergangenen Zeiten. „Ich hasse
eure Feste“ – so lässt der sozialkritische Prophet Amos Gott selbst sprechen
„ich kann eure Feiern nicht riechen, ich kann eure fetten Opfer nicht sehen,
eure Gottesdienstmusik nicht mehr hören – ich will nicht Harfenspiel sondern
Gerechtigkeit“. Etwas später wird Amos auch schreiben „Das Fest der Faulenzer
ist vorbei“ ….
und Amos, er lebte 800 Jahre vor unserer Zeitrechnung, meint es ganz anders als die, die heute gern
von "denen in der sozialen Hängematte“ sprechen: „Weh den
Sorglosen und den Selbstsicheren" sagt Amos. Und er spricht auch uns ins
Gewissen Bitten wir heute
Dass wir als Christen hellhörig bleiben für das
Unrecht und die Ungerechtigkeit in der Welt
Dass uns der eigene Wohlstand bewusst ist und wir
deshalb – auch ganz bewusst – uns verpflichtet fühlen, mit anderen zu teilen
dass wir niemand übervorteilen und nicht auf Kosten
anderer billig leben oder einkaufen
Dass
wir als Christen nicht zu denen gehören, die von Sozialschmarotzern reden und
Bedürftigen unterstellen, bloß nicht arbeitswillig zu sein.
Dass
wir als Christen ein Klima in unserem Land bewahren, wo man nicht Angst schürt
vor Flüchtlingen, wo man nicht Angst hat, dass uns etwas weggenommen wird, wo
man nicht Angst hat, dass wir selbst zu kurz kommen
Du guter Gott. Wir sind
krank geworden an unserer Gesellschaft, die uns bequem und hungrig macht.
Hungrig nach so vielen Dingen, die wir gar nicht brauchen. Gott, gib uns Hunger
nach dem, was unsere Herzen und Seelen satt und gesund macht – hilf uns
loszulassen, was uns nicht gut tut - lass uns hilfreich sein, wo immer WIR es mit unseren
Fähigkeiten sein können. Darum bitten wir im Namen Jesu.Amen