24.3.2017 Mk 12, 28
Gottesliebe Nächstenliebe
Für die
frommen Juden zur Zeit Jesu ist das religiöse Leben kompliziert. Theoretisch
musste man 613 Gesetze und Vorschriften einhalten. Aber auch wir kennen dieses
skrupulöse, ängstliche Einhalten von Geboten. Auch in unserer Kirche sieht man
oft vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr. Das heißt, man sieht vor lauter
Gesetzesparagrafen nicht, worum es einzig und allein geht: Jesus formuliert es
ganz einfach: „Du sollst Gott mit deinem ganzen Herzen lieben- und aus dieser
Gottesliebe heraus, sollst du deinen Nächsten lieben, wie dich selbst“ Wie einfach könnte das sein: NUR zwei
Gebote. Dabei wissen wir, wie sehr es sich schon oft bei der Nächstenliebe
„spießt“ Bitten wir heute:
dass wir uns „den Nächsten“ nicht aussuchen
einen Menschen der uns angenehm ist
sondern dass wir wirklich auf den Menschen sehen, der uns
von Gott „aufgetragen“ ist
dass wir als Christen ein Klima schaffen, in dem „jeder Nächste“ als ebenbürtiger Mensch gesehen wird, genauso von Gott geliebt wie auch wir
dass wir als
Christen angesichts der Flüchtlinge spüren, dass wir es uns
nicht leichtmachen dürfen, dass auch wir bis an unsere Grenzen gehen müssen,
ehe wir sagen „wir schaffen es nicht mehr“
bitten wir um die Liebe, die uns frei macht von uns selbst
die uns immer wieder neu anfangen lässt
dass wir aber auch mit uns selbst barmherzig umgehen, auch wir sind uns der Nächste
bitten wir um eine Gottes-Liebe, in der wir uns
nicht verbiegen und nicht krampfhaft „Opfer“ bringen müssen, sondern eine
Liebe, die uns glücklich und lebensfroh macht und uns guttut
Du guter Gott, so lass uns dich mit
ganzem Herzen und mit ganzer Seele, mit unserem ganzen Denken und all unserer
Kraft lieben. Hilf , dass wir liebevoll füreinander da sind, dass uns ein
gutes Miteinander gelingt, im gemeinsamen Weg zu dir. Im Namen Jesu : Amen