7.9.2016 Lk 6.20
Feldrede (Bergpredigt Mt.5.1)
Was wir als „Bergpredigt“ im Matthäus-Evangelium
kennen ist bei Lukas ganz ähnlich eine „Feldrede“ Jesu. Da wie dort geht es um
eine radikale Lebenshaltung: was normalerweise als Unglück erscheint: Hunger zu
haben, Verzweifelt zu sein, von Anderen gehasst zu werden – das sollen wir, mit
den Augen Jesu, als Glück preisen. Freut euch und tanzt, wenn das geschieht,
heißt es bei Lukas. Da steht die Welt Kopf. Worum sollen wir bitten?
Dass wir lernen auch in Widersprüchlichkeiten zu leben
Dass wir es aushalten, auf viele Fragen keine Antwort
zu bekommen
Dass wir Unangenehmes, Schmerzliches auch dann
annehmen können, wenn wir den Sinn noch nicht verstehen
Dass uns das Leid in der Welt nicht zynisch macht und
abstumpft, auch wenn wir uns hilflos fühlen
Dass wir vertrauen und nicht verbittern, wenn Wünsche
und Erwartungen und vor allem auch Gebete nicht erfüllt werden
Dass wir auch gegen den Strom schwimmen, wenn wir von
einer Sache überzeugt sind
Bitten wir heute für all die Menschen, die im wahrsten
Sinn des Wortes hungern und weinen, die beschimpft und gehasst werden, die man
verfolgt und aus Gemeinschaften ausschließt: Menschen verzweifelt und
heimatlos: hilf uns zu helfen, wo immer wir helfen können.
Du bist es,
guter Gott, der verspricht, alle Tränen abzuwischen – lass uns an das Fest des
Lebens glauben. Heute und morgen und immer in Gemeinschaft mit unseren
Schwestern und Brüdern. Amen