Seiten

Dienstag, 20. September 2016

Fürbitten 21.9. - Wer traut sich?



21.9.2016 Hl.Mattäus

Es ist ein Kirchenfest, das wir heute feiern – das Fest des hl.Mattäus. Mattäus ist nach der Überlieferung der Verfasser des 1.Evangeliums und wird in sämtlichen Apostelverzeichnissen angeführt. Sein Weg mit Jesus war ungewöhnlich. Matthäus war Zöllner in Kafarnaum, nicht sehr beliebt bei seinen Mitmenschen (der Evangelist Markus nennt ihn Levi)   – und ausgerechnet zu ihm sagt Jesus, als er ihm scheinbar zufällig über den Weg läuft: „Komm, geh mit mit mir“. Mattäus hat den Mut und tut das tatsächlich. Er gibt für diesen Jesus auch noch ein großes Fest, zu dem noch viele andere Zöllner und von der feinen jüdischen Gesellschaft nicht geschätzte Menschen eingeladen waren. Wieder ein Vorwurf mehr, den man Jesus macht. „Vermutlich weiß der gar nicht, mit wem er sich einlässt“ Aber Jesus sagt: „Ich bin gekommen, um die Sünder zu rufen, nicht die Gerechten.“ Bitten wir heute

Um den Mut, dass wir uns selbst – jeden Tag wieder – von Jesus rufen lassen. Und dass uns das nicht ein mühsames Opfer ist, sondern Anlaß, es wie ein Fest zu feiern

Dass wir selbst niemand als „unwürdig“ aus unserer Gesellschaft ausschließen, dass wir niemanden abqualifizieren, dass wir niemand den guten Willen und das gute Mensch-sein absprechen.Fragen wir uns immer, "was würde Jesus sagen"

Dass gerade auch die Kirche die Art der „Nachfolge Jesu“ ernst nimmt – dass sich niemand anmaßt, Menschen aus der Nähe Jesu auszuschließen – wer weiß, wen Jesus um sich haben will – den
die Amtskirche für nicht anständig genug hält

Bitten wir, dass unsere Kirche für die Menschen wieder wahrhaftig und glaubwürdig sein kann
dass viele tiefe Wunden und Verletzungen der Vergangenheit wieder gut gemacht werden können

bitten wir um eine Kirche, die den Mut hat, sich für die Armen einzusetzen und Unrecht anzuprangern – in Mexiko sind deswegen eben wieder zwei Priester entführt, gefoltert und ermordet worden – bitten wir um eine Kirche, die weltweit den Friedensdialog sucht, gemeinsam mit anderen Religionen, wie eben in Assisi

und bitten wir, dass wir selbst einen guten Weg mit der Kirche gehen und uns immer stärker bewusst machen, dass wir alle einen priesterlichen Auftrag haben, der uns mitten hinein führt in die konkreten Probleme unserer Welt

Guter Gott. Jeden von uns berufst Du auf eine besondere Weise. Lass uns erkennen, an welchem Platz du uns brauchst und mach uns Mut, dort unser Bestes zu geben. Das bitten wir im Vertrauen auf Jesus, unseren Bruder.  Amen.