25.9.2016 Das Fest der Faulenzer ist vorbei Amos 6.1 Lk.
16.19
„Macht endlich Schluss mit dem Kapitalismus“. - Drängt sich das heute nicht auf, als Überschrift für das Buch Amos und für das Evangelium bei Lukas?
„Der Kapitalismus macht krank. Diese Wirtschaft tötet“– für diesen Satz ist Papst Franziskus heftig
angegriffen worden. Eine ungerechtfertigte Kritik an unserem
Gesellschaftssystem sei das. „Nein“, wenn wir mit den Augen Jesu schauen und: „nein“,
wenn wir mit den Augen des Propheten Amos schauen, schon 700 Jahre vor Jesus.
Sie zeigen uns, was letztlich uns selbst krankmacht. „Das Fest der Faulenzer
ist vorbei“, sagt Amos und er
meint es ganz anders als die, die heute gern von "denen in der sozialen Hängematte“
sprechen: „Weh den Sorglosen und den Selbstsicheren" sagt Amos. Bitten wir heute
dass wenigstens wir als Christen uns bemühen, mit dem, was
wir mehr als genug haben,
Gutes zu tun, dass wir nicht haben müssen, was alle haben
dass wir nicht aus allem unseren Nutzen ziehen wollen
dass wir niemand übervorteilen und für seine Leistung zu
wenig bezahlen
Dass wir als Christen noch immer ein Klima in
unserem Land bewahren, wo man nicht Angst schürt vor Flüchtlingen, wo man nicht
Angst hat, dass uns etwas weggenommen wird, wo man nicht Angst hat, dass wir
selbst zu kurz kommen
Dass wir als Christen nicht zu denen gehören,
die von Sozialschmarotzern reden und Bedürftigen unterstellen, bloß nicht
arbeitswillig zu sein. Dass wir nicht hartherzig und verächtlich mit Bettlern
umgehen, auch wenn diese Menschen oft genug von kriminelle Organisationen
ausgenützt werden
Bitten wir für uns selbst, dass wir auch ein wenig wie die Hunde in diesem Evangelium werden, sie
lecken dem Armen die Wunden, - dass wir anderen Menschen einfach guttun,
trösten u helfen
Und bitten wir, dass wir auch den geschundenen
Lazarus in uns selbst sehen und: dieses kleine Ich, das oft so
armselig ist, so voll Hunger nach Liebe und Zuwendung - kein Geld stillt diesen Hunger
Du
guter Gott. Wir sind krank geworden an unserer Gesellschaft, die uns
bequem und hungrig macht. Hungrig nach so vielen Dingen, die wir gar nicht
brauchen. Gott, gib uns Hunger nach dem, was unsere Herzen und Seelen satt und
gesundmacht – hilf uns loszulassen, was uns nicht gut tut - lass
uns hilfreich sein, wo immer WIR es mit unseren Fähigkeiten können. Darum
bitten wir durch Jesus, unseren Bruder.Amen