18.4.2016 Apg.11.1 Mo 4.OW Wem GEHÖRT Gott?
Eigentlich müsste uns
die Lesung heute sehr nachdenklich machen. Für die junge Jesus Kirche ist es
ein gewaltiger Einschnitt: aus der Petrus Erzählung geht hervor, dass Menschen
sich Jesus anschließen können, ohne vorher Juden zu sein, dh beschnitten worden
zu sein. Auch die jüdischen Speisevorschriften sind nicht verpflichtend. Das
heißt: Gott teilt sich allen Menschen mit – er braucht keine Rituale, keine
Paragrafen, keine fixen Bräuche: der Geist Gottes kommt auf ALLE, überall
dorthin, wo Menschen Gott suchen.
Für Gott scheint das das einzig Wichtige zu sein: dass
wir IHN voll Sehnsucht suchen.
So bitten wir heute
dass wir nicht stecken bleiben in Äußerlichkeiten, in leeren
Formeln und Ritualen
dass wir nicht glauben, nur wir als Christen hätten DICH für UNS gepachtet
dass wir nicht hängen bleiben an alten Bildern und
Geschichten, sondern dass wir eine ganz
persönliche Beziehung zu Gott suchen
dass wir niemand den „wahren“ Glauben absprechen, sondern
Respekt haben vor jedem, der
aufrichtig nach Sinn und Liebe im Leben sucht
dass wir keine Angst davor haben, eigenständig und kritisch
zu denken
dass wir für uns selbst herausfinden, was richtig und falsch
ist
dass wir nichts „Frommes“ tun, weil es „Pflicht“ ist,
sondern dass wir mit unserem Leben und unserer ganzen Liebe dahinter stehen
dass Gott keine Verbotstafel in unserem Leben ist, sondern
ein Hinweisschild für Freude
und Freiheit und Zuversicht
Du guter Gott. Um wie
viel größer bist du, als wir es uns vorstellen können. Du nimmst uns an, so wie
wir sind. Mit all unserem Suchen, mit allen Zweifeln. Dafür danken wir dir,
durch Jesus unseren Bruder. amen