28.4.2016 Apg.15.7 keine Lasten auferlegen
Die Geschichte der
ersten Christengemeinden ist aufregend. Von allem Anfang an gibt es die
Spannung zwischen dem Neuen und dem Alten. Alt, das ist das jüdische Gesetz –
Jesus war Jude, alle Apostel waren Juden – aber NEU, das waren die
Lebensumstände der Menschen, die nun für Jesus gewonnen werden. Viele sind
keine Juden – müssen sie zuerst Juden werden? Müssen sie beschnitten werden?
Müssen sie sich an die jüdischen Riten halten?- ehe sie Jesus Anhänger werden dürfen? Das muss
fast eine Zerreißprobe für die jungen Gemeinden gewesen sein – die Apostel
berufen eine eigene Streitschlichtungs-Versammlung ein und auf der wird
letztlich entschieden: „Nein, den Nicht-Juden, die sich zu Gott bekehren,
sollen keine Lasten aufgebürdet werden“ Um dieses mutige neue
Denken bitten wir auch heute:
Dass die Kirche nicht opportunistisch ist – aber im guten
Sinn die Zeichen der Zeit erkennt, wenn neues Denken und Handeln notwendig wird
Dass die Kirche sich an den Menschen orientiert – und nicht
die Menschen an die vor hunderten vor Jahren erlassenen Kirchen-Gesetze
anpassen will
Dass die Menschen selbst bereit sind, ihrem Gewissen nachzuspüren
und nicht nur auf Richtlinien von oben warten
Dass es mehr Vertrauen in den heiligen Geist gibt, dass die
Seelsorger aufgreifen, was ihnen Papst Franziskus als Leitlinie mitgibt: die
Barmherzigkeit
um den Mut, den Menschen ihren jeweils eigenen Weg
zuzutrauen
Bitten wir für uns selbst, dass auch wir offen bleiben für
neues Denken, für neue Entscheidungen, dass wir den Mut haben uns den eigenen
Weg zuzutrauen
und dass auch wir Anderen keine Lasten und Verpflichtungen
auferlegen, die vielleicht für unser Leben passen aber nicht für andere
So bitten wir guter Gott um deinen heiligen Geist – steh uns
bei in all den Entscheidungen, den großen und den kleinen, die wir treffen
müssen. Dass wir alles voll Vertrauen in deine Hand legen, darum bitten wir
durch Jesus unseren Herrn und Bruder. amen