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Donnerstag, 24. Dezember 2015

ADVENT 2015 - denn die GEISTIN Gottes weht wo und wie sie will...

Die Geschichte vom Stall in Bethlehem
eine Geschichte .... weil sie erzählen soll, wie Gott in uns Mensch ist
"geboren von der JUNGFRAU Maria"
eine Geschichte...weil sie erzählen soll, dass Gott die Dinge auf den Kopf stellt
es geht nicht mehr ums "MACHEN" - wir tun,wir machen, ein Mann zeugt, eine Frau gebärt
im Stall von Bethlehem liegt einfach ein Baby: 
wer weiß schon,wie es dorthin gekommen ist?  
Und was wird dann passieren
und was passiert heute?
und was passiert mit uns?
Oft ist vieles kompliziert - können wir glauben, dass es dennoch GUT ist?


"Komplizierte Verhältnisse

Jungfrauengeburt meint etwas ganz anderes, 
nichts Biologisches, sondern etwas Geistliches.
Die Wahrheit über diese Jungfräulichkeit 
findet man nicht bei einer gynäkologischen Untersuchung.
Die Evangelisten, die von der Jungfrauengeburt schreiben, sind Theologen, keine Sexologen.
Sie sprechen nicht von der menschlichen Fortpflanzung, 
sondern vom Fortschritt des Menschlichen.
Die Jungfrauengeburt ist Chiffre für die emanzipatorische Idee, 
 sie ist ein Freiheitsbegriff.
Die Sprache der Bibel und des Credos ist hier eine mythische, keine historische oder naturwissenschaftliche.
»Jungfrauengeburt« soll besagen, 
dass etwas ganz Neues zur Welt kommt, 
das nicht männlicher Macht entspringt.
Die Weihnachtsgeschichte beginnt mit dem Abschied vom Patriarchat. 
Das Neue kommt ohne Zutun männlicher Potenz zur Welt - 
durch die Kraft des Geistes.
>>Geist« ist in der hebräischen Bibel feminin, eine Die, 
 eine schöpferische, weibliche, pfingstliche Kraft: 
Sie reformiert, sie revolutioniert, sie macht neu.
Daher heißt es im Magnifikat, im Lobgesang Marias: »Gott stürzt die Mächtigen vom Thron<<.
Die Legende von der Jungfrauengeburt legt also die Axt ans Stammbaum-Denken 
und die klassischen Machtstrukturen.
Die Geschichte, dass alles vorbestimmt ist durch die Abstammung und 
dass es nur einen Vater geben kann, ist zu Ende.
Die Weihnachtsgeschichte ist also auch eine tröstliche Geschichte für all die Menschen, die in komplexen Familienstrukturen leben.
Schon für das Kind in der Krippe sind die Verhältnisse kompliziert. "

HERIBERT PRANTL