Ein Rehlein, das hat sich im Walde
verirrt,
der Nebel sitzt tief, und die Kälte,
sie klirrt.
Es hat Hunger und hat seine Mutter
verloren,
fast schon ist das kleine Näschen
erfroren.
Da plötzlich zieht ein feiner Duft
durch den Wald,
dem folgt nun das Rehlein, und siehe
ganz bald
steht es vor einem Häuschen, die Tür
ist leicht offen.
Es traut sich hinein, und es kann ja
nur hoffen,
daß niemand bemerkt, wenn den Hunger
es stillt
mit den Keksen, die warm noch und
reichlich gefüllt;
ganz frisch aus dem Backrohr, gar viel
an der Zahl –
für das hungrige Tierchen ein
köstliches Mahl.
Ein jähes Geräusch läßt das Rehlein
erschrecken,
es möcht noch schnell fliehn oder gut
sich verstecken.
Doch bei dem Versuch, aus der Hütte zu
laufen,
tut Rehlein beim Springen ein Bein
sich verstauchen.
Da liegt es nun satt aber hilflos im
Raum,
schläft ein vor Schmerzen und hat
einen Traum:
zwei Buben knien nieder, verbinden das
Bein.
Sie schaun beide gleich aus, das kann
doch nicht sein.
Als das Rehlein erwacht, liegt bequem
es gebettet.
Paul und Peter, die Zwillinge, haben
es gerettet.
©irmgard
czerny
Weihnachten 2013