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Sonntag, 20. Dezember 2015

wie gut,wenn es nach Keksen duftet ..ein Irmgard Gedicht




Ein Rehlein, das hat sich im Walde verirrt,
der Nebel sitzt tief, und die Kälte, sie klirrt.
Es hat Hunger und hat seine Mutter verloren,
fast schon ist das kleine Näschen erfroren.
Da plötzlich zieht ein feiner Duft durch den Wald,
dem folgt nun das Rehlein, und siehe ganz bald
steht es vor einem Häuschen, die Tür ist leicht offen.
Es traut sich hinein, und es kann ja nur hoffen,
daß niemand bemerkt, wenn den Hunger es stillt
mit den Keksen, die warm noch  und  reichlich gefüllt;
ganz frisch aus dem Backrohr, gar viel an der Zahl 
für das hungrige Tierchen ein köstliches Mahl.
Ein jähes Geräusch läßt das Rehlein erschrecken,
es möcht noch schnell fliehn oder gut sich verstecken.
Doch bei dem Versuch, aus der Hütte zu laufen,
tut Rehlein beim Springen ein Bein sich verstauchen.
Da liegt es nun satt aber hilflos im Raum,
schläft ein vor Schmerzen und hat einen Traum:
zwei Buben knien nieder, verbinden das Bein.
Sie schaun beide gleich aus, das kann doch nicht sein.
Als das Rehlein erwacht, liegt bequem es gebettet.
Paul und Peter, die Zwillinge, haben es gerettet.

©irmgard czerny
Weihnachten 2013