das Dreifaltigkeitdsfresko
aus Urschalling -
Teil einer
figurenreichen Wand- und Deckenbemalung aus dem 14. Jahrhundert - lässt sich
auf vielerlei Weise deuten. Die mittlere Gestalt gleicht einer Frau, das
weibliche Prinzip Gottes, entsprechend dem hebräischen Wort für Geist:
"ruach" - weiblich "die Geistin". Die göttliche
allumfassende Liebe ist für uns Menschen ohne "weibliches" Prinzip
eigentlich undenkbar
Dreifaltigkeitssonntag 31.5.2015
Weil wir Menschen sind, brauchen wir Bilder und Worte um uns
mitzuteilen. Wir machen uns ein Bild von Gott, weil wir über ihn sprechen
wollen. Gerade das heutige Fest will aber wohl auch das EINE sagen: Gott ist ganz
ANDERS. Wir halten uns zwar an Jesus,wenn er sagt, „wie du Vater in mir bist
und ich in dir bin – so sollen auch sie in uns sein“ Auch wir sind in diese
Göttlichkeit miteinbezogen – aber WIE GOTT IST!!! wir wissen es nicht.
So bitten
wir an diesem heutigen Festtag
im Namen des Vaters
dass wir nicht stecken bleiben in Äußerlichkeiten, in leeren
Formeln und Ritualen
Im Namen des Vaters
dass wir nicht hängen bleiben an alten Bildern und
Geschichten -
im Namen des Sohnes
dass wir uns vom „Glauben“ nicht die schnelle Lösung unserer
Probleme erwarten
im Namen des Sohnes
dass wir nicht nur „brav und fromm“ sind, weil es „Pflicht“
ist
im Namen des Heiligen Geistes
dass wir mit immer mehr Sehnsucht Gott suchen
im Namen des Heiligen Geistes
dass wir immer mehr
in Gottes ANDERS-sein hineinwachsen
So bitten wir heute im Namen des Vaters und des Sohnes und
des Heiligen Geistes:
dass wir auch unser eigenes Anders-sein annehmen und dass wir in
allen anderen Menschen deren „anders sein“ respektieren und achten, als einen
Widerschein des dreifaltigen Gottes, dessen Geist in allen Religionen aufleuchtet Amen