7.5.2015 Apg.15.7 keine Lasten auferlegen
Die Geschichte der
ersten Christengemeinden ist aufregend. Von allem Anfang an gibt es die Spannung
zwischen dem Neuen und dem Alten. Alt, das ist das jüdische Gesetz, auf dem die
Jesus Anhänger ja stehen – Jesus war Jude, alle Apostel waren Juden – aber NEU,
das waren die Lebensumstände der Menschen, die nun für Jesus gewonnen werden.
Viele sind keine Juden – müssen sie zuerst Juden werden? Müssen sie beschnitten
werden? Müssen sie sich an die jüdischen Riten halten?- ehe sie Jesus Anhänger werden dürfen? Das muss
fast eine Zerreißprobe für die jungen Gemeinden gewesen sein – die Apostel
berufen eine eigene Streitschlichtungs-Versammlung ein und auf der wird
letztlich entschieden: „Nein, den Nicht-Juden, die sich zu Gott bekehren,
sollen keine Lasten aufgebürdet werden“
Um dieses mutige neue
Denken bitten wir auch heute:
Dass die Kirche nicht opportunistisch ist – aber immer
wieder die Zeichen der Zeit erkennt, wenn neues Denken und Handeln notwendig
wird
Dass die Kirche sich an den Menschen orientiert – und nicht
die Menschen an die vor hunderten vor Jahren erlassenen Kirchen-Gesetze anpassen
will
Dass es mehr Vertrauen in den heiligen Geist gibt, dass
Papst und Bischöfe Hirten sind, die
Ihrer Herde auch nachgehen
Bitten wir um offene und ehrliche Diskussionen über den
Zölibat aber auch über Frauen als Priesterinnen – um den Mut, den Menschen
ihren jeweils eigenen Weg zuzutrauen
Bitten wir für uns selbst, dass auch wir offen bleiben für
neues Denken, für neue Entscheidungen,
und dass auch wir Anderen keine Lasten und Verpflichtungen
auferlegen, die vielleicht für unser Leben passen aber nicht für andere
So bitten wir guter Gott um deinen heiligen Geist – steh uns
bei in all den Entscheidungen, den großen und den kleinen, die wir treffen müssen.
Dass wir alles voll Vertrauen in deine Hand legen, darum bitten wir durch Jesus
unseren Herrn und Bruder. amen