27.5.2015 Mk 10.32 wer bei euch der Erste sein will, soll der
Sklave aller sein
Das Markusevangelium
liest sich lebensnah und spannend. Es zeigt vor allem auch die Jünger als
Menschen wie Du und Ich. Sie mögen Jesus, sie tun viel für ihn, sie teilen sein
Leben – aber so wirklich verstehen können sie ihn nicht. Während Jesus Todesahnungen
hat und von seinem bevorstehenden Tod in Jerusalem spricht, da haben zwei der
Männer nur ein dringendes Anliegen: „Geh bitte, versprich uns, dass wir dann –
in deinem Reich – auch wirklich die Ehrenplätze neben dir haben“ Aber jetzt
reagiert Jesus – im Gegensatz zur gestrigen Evangeliums-Stelle ganz anders: Nicht
mehr vom Hundertfachen ist die Rede, das man sich leicht verdient Nein,
mit dem Himmel und der Nachfolge ist es kein fröhliches Tauschgeschäft. Und wer
in diesem Nachfolge-Spiel der ERSTE sein will, der muss zuerst der SKLAVE sein,
der Unterste in der Hackordnung, der
Dumme, der Verlierer. Bitten wir heute
Dass wir Menschen
sind, die sich selbst zurücknehmen können
Dass wir Menschen
sind, die sich nicht in den Vordergrund spielen müssen
Dass wir Menschen
sind, die ihr Gut-sein nicht in Rechnung stellen
Dass wir Menschen
sind, die tun, was sie tun, weil sie es gerne tun
Dass wir Menschen
sind, die nicht nach dem fragen, was für sie bei aller Frömmigkeit letztlich dabei
herausspringt
Dass wir Menschen
sind, die nicht abwägen und berechnen
Dass wir Menschen
sind, mit Respekt und einem gütigen Blick auf die Anderen
Dass wir Menschen
sind, die durch ihre Art Anderen das Leben leichter machen
Dass wir Menschen
sind, die Andere ermutigen und ihnen etwas zutrauen
Dass wir Menschen
sind, die sich in aller Fröhlichkeit selbst nicht so wichtig nehmen
Dazu hilf uns guter Gott – wir bitten dich durch Jesus
unseren Bruder, der uns all das vorgelebt hat. amen