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Montag, 30. September 2024

Fürbitten 1.10 So viele lieben sie: die "kleine Theres"

 


1.10.2024 Therese von Lisieux 1873-1897    nur die Liebe zählt

Heute ist der Gedenktag für Therese von Lisieux. In der Unterscheidung zu Theresia von Avila, die mehr als 300 Jahre vor ihr gelebt hat, nennt man sie "die kleine Therese". Sie ist sehr jung, schon mit 24 Jahren, gestorben. Therese, die 1873 in der Normandie geboren wurde, trat auf ihren inständigen Wunsch schon mit 15 Jahren in den Karmel von Lisieux ein und wählte für sich den Ordensnamen "Therese vom Kinde Jesu".  Sie lebte ein "kleines" unauffälliges Klosterleben, in dem sie sich vor allem bemühte, unaufgeregt und still "alles in Liebe“ zu tun. In ihren Aufzeichnungen "Geschichte einer Seele" schildert Therese aber auch Zeiten der Verzweiflung und der Leere. Wie alle großen Glaubenden kannte sie das Gefühl der Gottesferne.  Therese wurde schon 1925 heilig gesprochen und gemeinsam mit Franz Xaver zur Patronin der Weltmission erklärt. 1997 wurde Therese von Lisieux zur Kirchenlehrerin erhoben

 

„Nur die Liebe zählt“ hat die heilige Therese gesagt

Bitten wir heute, dass wir die Menschen um uns mit liebevollen Augen sehen

dass wir das Anders-sein der anderen als positive Herausforderung sehen

Gerade auch dann, wenn wir uns mit manchem schwertun

 

Lass uns aber auch wahrnehmen

Dass wir selbst liebevoll von anderen gesehen werden

Dass wir geschätzt und anerkannt sind

und lass, dass wir uns selbst mit liebevollen Augen sehen

 

hilf, dass wir unsere Liebe in Wahrhaftigkeit leben

dass wir uns nicht anpassen und verstellen müssen, um geliebt zu werden,

dass wir aber auch keine falsche Harmonie suchen,

sondern immer besser lernen, auch Konflikte liebevoll auszutragen

 

führe uns einen Weg, der uns in allen Bereichen unseres Lebens

und im Alltag liebes-fähig macht

lass uns nicht Opfer bringen und extra Entbehrungen auf uns nehmen

sondern in Liebe tun, was jeder Tag und was jede neue Situation mit sich bringt

 

Therese ist Patronin der Welt-Missionsarbeit

Lass sie auch eine Wegbegleiterin für all die Menschen sein

Die in Armut, Ausgrenzung und Gefahr leben

Gib uns selbst die Fähigkeit zu helfen:  Denn nur die Liebe zählt

 

Du guter Gott, so hilf uns, diese Liebe im Alltag zu leben, unaufgeregt und still und leise, überall dort, wo sie gebraucht wird - darum bitten wir, im Namen Jesu .Amen

aus einem Gedicht der hl.Therese

Mein Leben ist nur ein Augenblick,

eine flüchtige Stunde. Mein Leben ist

nur ein einziger Tag, der mir

entschlüpft und entflieht. Du weißt

es, o mein Gott, um Dich auf Erden

zu lieben, habe ich nichts als nur

dieses Heute.


 Übersetzung P. Maximian Breig SJ 1989 



immer wieder einen neuen Blick wagen

 


"Das ganze Leben ist ein ewiges Wiederanfangen." Hugo von Hofmannsthal


"Gestaltung, Umgestaltung, des ewigen Sinnes ewige Unterhaltung"
Goethes Mephisto

 

"Wirklich innovativ ist man nur dann,
wenn etwas danebengeht." Woody Allen

 

"In jede Gesellschaft gehört ein Idiot, der die naiven Fragen stellt,
vor denen man selbst zurückschreckt." Mark Twain

 

"Daran Schuld sind nur die Einen - nämlich die Anderen" Asrin Aydin

 

"Ein Problem
kann nicht auf derselben Bewusstseinsebene gelöst werden,
auf der es entstanden ist." Albert Einstein

 

“Verbringe die Zeit nicht mit der Suche nach einem Hindernis,
vielleicht ist ja keines da.” Franz Kafka

 

"Geduld ist das schwerste und das einzige, was lernen sich lohnt.
alle Natur, alles Wachstum,...aller Friede, alles Gedeihen und
Schöne in der Welt beruht auf Geduld,
braucht Zeit, braucht Stille, braucht Vertrauen"  Hermann Hesse

 

"Jeder Augenblick im Leben ist ein neuer Aufbruch, ein Ende und ein Anfang, ein Zusammenlaufen der Fäden und ein Auseinandergehen" Yehudi Menuhin

 

„Jedenfalls ist es besser,
ein eckiges Etwas zu sein,
als ein rundes Nichts.“ Friedrich Hebbel

 

"Man muss es schaffen mit der Situation so umzugehen, dass sie einen nicht verzweifeln lässt. Und dann ist plötzlich wieder Glück möglich - mitten in der Katastrophe. Es ist erstaunlich, wie viel man in der Dunkelheit sieht, wenn man in ihr ist" Arno Geiger

 

„Wenn einem das Wasser bis zum Hals steht,
soll man nicht auch noch den Kopf hängen lassen“. Walter Matthau

 

"Verantwortlich
ist man nicht nur für das, was man tut,
sondern auch für das, was man unterlässt" Laotse


"Willst du mich nicht glücklich machen
Sorge, nun so mach mich klug" Goethe

 

Du siehst die Welt,

wie DU bist. (Talmud)



Sonntag, 29. September 2024

Fürbitten 30.9. Kann die Bibel auch trösten ?

 

30.9.2024 Hl.Hieronymus 347-420   sein wichtigstes Werk die lateinische Bibelübersetzung (Vulgata) 

 Heute ist der Gedenktag des Hl.Hieronymus. Hieronymus lebte im 4.Jahrhundert und war ein hochgebildeter Gelehrter und Theologe. Er gehört in der katholischen Kirche zusammen mit Ambrosius von Mailand, Augustinus und Papst Gregor I. zu den vier spätantiken Kirchenlehrern des Abendlandes. Sein wichtigstes Werk ist die lateinische Bibelübersetzung Vulgata. Nach einer Legende soll Hieronymus einem Löwen einen Dorn aus der Pranke gezogen haben. Dieser wurde darauf zahm und ein treu ergebener Gefährte. Zu den Attributen des hl. Hieronymus gehört daher neben der Bibel und dem scharlachroten Kardinalshut oft auch der Löwe.

In der Lesung hören wir heute, was der Apostel Paulus an seinen Begleiter und Gehilfen Timotheus schreibt: „Jedes Buch der Schrift ist von Gottes Geist erfüllt“. Heute sind die Menschen in vielem kritischer, auch die Bibelwissenschaft hat viele neue Einsichten gebracht, auch persönlich empfindet man nicht jedes Wort in der Bibel als "Gottes Wort  - und doch gibt es Sätze und Passagen, die einen plötzlich so unmittelbar berühren, als würde Gott wirklich direkt zu einem sprechen. Bitten wir heute

dass wir offen dafür sind, uns immer wieder von einem Wort oder einem Satz in der Bibel ansprechen zu lassen – dass wir diese Worte mit in unseren Alltag nehmen

dass wir nicht steckenbleiben in einem Kinderglauben, sondern dass wir uns religiös weiterbilden,

dass wir keine Scheu davor haben, auf manche Bilder und Geschichten in der Bibel eine neue Sicht zu bekommen

dass uns das Lesen in der Bibel hilft, leere Formeln und ängstliche Rituale zu überwinden

dass die Verantwortlichen in der Kirche so von Gott sprechen können, dass es das konkrete Leben der Menschen betrifft. Dass aber auch wir selbst von dem sprechen können, was uns Gott bedeutet

dass wir das Gespräch auch mit Menschen anderer Religionen führen können

dass wir aber auch offen sind, für all die Impulse in Natur und Kunst, in Literatur, Musik und Malerei, in denen Gott uns ebenfalls begegnet

Österreich hat gestern gewählt, eine Regierungsbildung wird vermutlich lange dauern, bitten wir um ein gutes Ergebnis für ALLE Menschen in unserem Land

Du guter Gott. Lass uns erkennen, dass wir DICH in Allem finden, wenn wir nur auf Deine Stimme hören und deine Spuren in unserem Leben suchen. Darum bitten wir und dafür danken wir, im Namen Jesu   amen

 

 

Samstag, 28. September 2024

Fürbitten Sonntag 29.9. um eine gute Zukunft: FÜR ALLE

  

29.9.2024 Sonntag der Völker – Welttag der Migranten und Flüchtlinge  Mk 9.38

Der heutige Sonntag steht in der katholischen Kirche unter dem Motto „Sonntag der Völker“. Bis vor einigen Jahren hat er „Ausländer-Sonntag“ geheißen. In Österreich etwa hat eine halbe Million der hier lebenden Katholiken einen Migrationshintergrund. Gleichzeitig wird auf Wunsch von Papst Franziskus am letzten Sonntag im September auch der "Welttag der Migranten und Flüchtlinge" begangen. . Im Evangelium begegnen wir heute einem Jesus , der keine engen  Grenzen zieht. Jeder gehört zum Himmelreich, der nicht gegen die Absicht Gottes handelt, das sagt er den ängstlichen und wohl auch engstirnigen Jüngern.  Wörtlich heißt es im Markus Evangelium: "Wer nicht gegen uns ist, ist für uns." Auch wir müssen lernen in unserem Denken offen und weit zu sein. Dieser Sonntag lädt uns dazu in besonderer Weise ein  So bitten wir

Dass wir die Vielfalt der Menschen und Kulturen schätzen und als Bereicherung empfinden

dass wir auch in anderen Religionen und Überzeugungen das Gute und auch Göttliche sehen - dass wir Andersdenkenden nicht den guten Glauben absprechen

dass wir helfen, wo immer wir helfen können, damit es in unserer Gesellschaft ein Klima der Toleranz und der Offenheit, ein Klima der Wertschätzung und des Mitfühlens gibt

Hören wir nicht auf, als Christen darauf zu drängen, dass es einen großherzigen Umgang mit Migranten und Flüchtlingen geben

Dass wir uns gerade auch als Christen gegen ein Klima der Fremdenfeindlichkeit wehren, gegen Panikmache und Verhetzung

Heute wird in Österreich ein neuer Nationalrat gewählt, das Ergebnis entscheidet über eine neue Regierung. Bitten wir um eine gute Zukunft für unser Land, angesichts so vieler auch internationaler Probleme und Krisen

so bitten wir guter Gott, hol uns heraus aus aller Engstirnigkeit und Ängstlichkeit. Dass wir uns nicht abgrenzen, sondern öffnen – denn dein Geist weht, wo immer er will. Lass ihn uns erkennen, in ALLEN Menschen. Amen

 


Freitag, 27. September 2024

Fürbitten 28.9. Windhauch, Windhauch ist alles ..- und DENNOCH

 


28.9. 2024 Koh.11-12   Freu dich - und denk doch an das Ende

Auch heute hören wir in der 1.Lesung Worte aus dem sogenannten Buch Kohelet. Das ist eine Sammlung altjüdischer Weisheitssprüche. Entstanden etwa 300 bis 200 Jahre vor Christi Geburt. Als Motto über allen Gedanken stehen schon die Anfangsverse. „Windhauch, Windhauch – alles ist Windhauch“, hören wir da und auch „Es gibt nichts Neues unter Sonne"….. Letztlich muss der Mensch akzeptieren was kommt: "Alles hat seine Zeit"…so haben wir gestern gehört. Zuletzt, diese Stelle hören wir heute, wird alles noch einmal sozusagen auf den Punkt gebracht: "Bist du jung, freu dich an deinem Leben, freu dich an allem, aber vergiss nicht – am Ende wird immer der Tod stehen. Denn „Windhauch, Windhauch ist alles“ Das könnte uns sehr pessimistisch stimmen, auch die Weltlage rund um uns ist alles anderes als tröstlich. Und dennoch kann es auch Mut zum Leben machen. Was heute ist, und was gut, ist, das sollen wir dankbar genießen. So bitten wir

Lass uns mit Vertrauen in diesen neuen Tag gehen

Gib uns Freude an den vielen kleinen guten Dingen um uns

Gib uns Freude an uns selbst, weil uns auch vieles gut gelingt

Mach uns Lust auf Neues, dass wir auch aus der Routine ausbrechen

Hilf uns, selbst immer wieder ein wenig Gutes und Hilfreiches zu tun

Lass uns für eine gute optimistische Atmosphäre rund um uns sorgen 

Hilf uns andere zu fördern und Mut zu machen

Inständig bitten wir um Frieden, Frieden für den Nahen Osten, Frieden für die Ukraine und für alle Länder, in denen Menschen nicht in  Freiheit und Sicherheit und Würde leben können

Und lass uns auch bitten, dass alle Kranken und Mutlosen Kraft und Zuversicht schöpfen können

So bitten wir im Namen Jesu, Amen

 

immer wieder einen neuen Blick wagen

 


„Die Definition von Wahnsinn ist:
Immer wieder das Gleiche zu tun und gleichzeitig
unterschiedliche Ergebnisse zu erwarten.“ Benjamin Franklin

 

„Das Bewusstsein meiner Unzulänglichkeit erhält mich in der Einfachheit

und erspart es mir lächerlich zu werden.“ Papst Johannes XXIIII

 

„Finden macht das Suchen leichter“ Elazar Benyoetz

 

"Das Wesen der Liebe ist,
miteinander lachen zu können." Françoise Sagan

 

„Meine eigene Revolte war nach österreichischer Art: privat und heimlich“                                         Peter Simonischek  (verheimlicht anfangs die Schauspielerei vor der Familie)

 

„Umarme deine Wut“    Zen Meister Thich Nhat Hanh

 

"Alter schützt vor Liebe nicht,
aber Liebe schützt bis zu einem gewissen Grad vor Alter." Jeanne Moreau

 

„Der Urgrund des Schönen besteht in einem gewissen

Zusammenklang der Gegensätze.“  Thomas von Aquin

 

"man
wacht von innen nach außen auf."
Friederike Mayröcker

 

"Tanze, als würde dich niemand beobachten.
Liebe, als wärest du niemals verletzt worden..
Singe, als ob dich niemand hören könnte.
Lebe, als sei der Himmel auf Erden." (Souza)


Keinen verderben lassen, auch nicht sich selber,
jeden mit Glück erfüllen,
auch sich.
Das ist gut.“ Bertolt Brecht

 

"Was für ein herrliches Leben hatte ich!
Ich wünschte nur, ich hätte es früher bemerkt". Colette

 

„Wir haben immer mehr WOVON wir leben können,
aber immer weniger WOFÜR“ Viktor Frankl

 

"Man kann nicht zu neuen Ufern aufbrechen,
wenn man nicht den Mut aufbringt ,die alten zu verlassen." André Gide

 

"Mit dummen Fragen beginnt jede Revolution" Joseph Beuys





Donnerstag, 26. September 2024

Fürbitten 27.9 Ja, alles hat seine Stunde

 


27.9.2024 Koh.3.1 Alles hat eine Stunde

In der ersten Lesung aus der hebräischen Bibel hören wir heute tief berührende Worte aus dem sogenannten Buch Kohelet. Das ist eine Sammlung altjüdischer Weisheitssprüche. Geht es in den Versen zuvor um das "Loslassen", um das Erkennen, dass alles seine Vergänglichkeit hat - so geht es heute um das "Akzeptieren". Es geht darum, das Leben anzunehmen "wie es ist" - mit seinen Höhen und Tiefen.   – Wiederholen wir einige dieser heutigen Gedanken mit der Bitte:   lass mich das Leben annehmen


Für alles gibt es eine Stunde, es gibt eine Zeit zum Gebären und eine Zeit zum Sterben,

es gibt eine Zeit zum Pflanzen und eine Zeit zum Ausreißen des Gepflanzten,

es gibt eine Zeit zum Töten und eine Zeit zum Heilen

 lass mich das Leben annehmen

 

Es gibt eine Zeit zum Einreißen und eine Zeit zum Aufbauen,

es gibt eine Zeit zum Weinen und eine Zeit zum Lachen,

es gibt eine Zeit des Klagens eine Zeit des Tanzens,

lass mich das Leben annehmen

 

Es gibt eine Zeit zum Werfen von Steinen und eine Zeit des Sammelns von Steinen,

es gibt eine Zeit zum Umarmen und eine Zeit, sich des Umarmens zu enthalten,

es gibt eine Zeit zum Suchen eine Zeit zum Verlieren,

lass mich das Leben annehmen

 

Es gibt eine Zeit zum Aufbewahren und eine Zeit zum Wegwerfen,

es gibt eine Zeit zum Zerreißen und eine Zeit zum Zusammennähen,

es gibt eine Zeit zum Schweigen und eine Zeit zum Reden,

lass mich das Leben annehmen

 

Es gibt eine Zeit zum Lieben und es gibt eine Zeit zum Hassen,

es gibt eine Zeit des Krieges und eine Zeit des Friedens.

 

Und so sehr bitten wir um diesen Frieden, Gott, lass, dass wir uns nicht abfinden mit Hass und Streit, mit Gewalt und Krieg – wo immer wir selbst Leid lindern können, lass es uns tun – Lass uns nicht aufhören daran zu glauben, dass du in jedem Moment dieses Lebens, in jeder Freude und in jedem Kummer, für uns da bist und so schenke uns auch die Freude an jedem neuen Tag. Amen

 

Das Zeitgedicht Kohelet 3,1-8

Für alles gibt es eine Stunde, und eine Zeit gibt es für alles Geschehen unter dem Himmel:

eine Zeit zum Gebären eine Zeit zum Sterben,

eine Zeit zum Pflanzen eine Zeit zum Ausreißen des Gepflanzten,

eine Zeit zum Töten eine Zeit zum Heilen,

eine Zeit zum Einreißen eine Zeit zum Aufbauen,

eine Zeit zum Weinen eine Zeit zum Lachen,

eine Zeit des Klagens eine Zeit des Tanzens,

eine Zeit zum Werfen von Steinen eine Zeit des Sammelns von Steinen,

eine Zeit zum Umarmen eine Zeit, sich des Umarmens zu enthalten,

eine Zeit zum Suchen eine Zeit zum Verlieren,

eine Zeit zum Aufbewahren eine Zeit zum Wegwerfen,

eine Zeit zum Zerreißen eine Zeit zum Zusammennähen,

eine Zeit zum Schweigen eine Zeit zum Reden,

eine Zeit zum Lieben eine Zeit zum Hassen,

eine Zeit des Krieges eine Zeit des Friedens.

 Ich sah mir das Geschäft an, für das jeder Mensch durch Gottes Auftrag sich abmüht:  Gott hat das alles zu seiner Zeit auf vollkommene Weise getan. Überdies hat er die Ewigkeit in alles hineingelegt, doch ohne, dass der Mensch das Tun, das Gott getan hat, von seinem Anfang bis zu seinem Ende wieder finden könnte. Ich hatte erkannt: Es gibt kein in allem Tun gründendes Glück, es sei denn, ein jeder freut sich und so verschafft er sich Glück, während er noch lebt,  wobei zugleich immer, wenn ein Mensch isst und trinkt und durch seinen ganzen Besitz das Glück kennen lernt, das ein Geschenk Gottes ist“.

 


immer wieder einen neuen Blick wagen

 


"Ich finde, man sollte die menschlichen Beziehungen mehr auf Sehnsucht einrichten
als auf Gewohnheit" Schnitzler

„Aus diesem Leben kommt niemand lebend heraus“ Anthony Hopkins 

„Nicht die Summe glücklicher Ereignisse und Fügungen macht ein glückliches, erfülltes Leben, so wie ein Leben mit Schicksalsschlägen und Enttäuschungen nicht zwangsläufig ein unerfülltes, leeres. Tristes sein muss. Die Intensität des Erlebten in Freude und Leid machte die Jahre meiner Kindheit reich.“   Peter Simonischek (im Gespräch mit Andres Müry)

 

"Dies ist, glaube ich, die fundamentalste Regel allen Seins:
das Leben ist gar nicht so,  - es ist ganz anders! Kurt Tucholsky

 

„Einfach da sein ist ein Segen, einfach nur leben ist heilig.“  Rabbi Herschel

 

„Es gibt drei Sorten von Menschen.

Solche, die sich zu Tode sorgen

Solche, die sich zu Tode arbeiten und

Solche, die sich zu Tode langweilen.“  Churchill

 

„Erlöse mich von der großen Leidenschaft

die Angelegenheiten anderer ordnen zu wollen“ Teresa von Avila

 

„Jeder, der dich ärgert, besiegt dich.“ Rabbi Charles Klein

 

"Und plötzlich weißt du:
Es ist Zeit, etwas Neues zu beginnen und
dem Zauber des Anfangs zu vertrauen."  Meister Eckhart


" Ich setzte den Fuß in die Luft,
und sie trug." Hilde Domin

 

"Das Schwerste: Immer wieder entdecken, was man ohnehin schon weiß."
Elias Canetti

 

"Alle Veränderungen, sogar die meistersehnten,
haben ihre Melancholie.
Denn was wir hinter uns lassen, ist ein Teil unserer selbst.
Wir müssen einem Leben Lebewohl sagen,
bevor wir in ein anderes eintreten können." Anatole France

 

"Glück: sich wegwerfen können für einen Augenblick…" Hermann Hesse

"Der Mensch ist Sehnsucht" Gabriel Marcel

 

" Wo lernen wir? Wo lernen wir leben
und wo lernen wir lernen
und wo vergessen um nicht nur Erlerntes zu leben? ...
Wo lernen wir uns gegen die...Wirklichkeit wehren
...die uns um unsere Freiheit betrügen will
und wo lernen wir träumen und wach sein für unsere Träume
damit etwas von ihnen unsere Wirklichkeit wird?" Erich Fried




Mittwoch, 25. September 2024

Fürbitten 26.9. so vieles bräuchte HEILUNG

 

26.9.2024  Kosmas und Damian die Unentgeltlichen

Die Heiligen des heutigen Tages, Kosmas und Damian sollen im 3.Jahrhundert Ärzte gewesen sein und in der heutigen Südost-Türkei vor allem arme Menschen kostenlos behandelt haben. Man nannte die beiden, die angeblich auch Zwillinge waren, „die Unentgeltlichen“. In einer großen Verfolgungswelle unter Kaiser Diokletian sollen die beiden Männer schließlich ermordet worden sein. Es gibt keinen gesicherten historischen Nachweis für ihr Leben, aber wir wissen, dass es immer wieder Menschen gibt, die „HEILEND und UNENTGELTLICH“ für andere da sind. Papst Franziskus hat einmal die Kirche im übertragenen Sinn als Feldlazarett angesprochen, als einen Ort, an dem verletzte, wunde Menschen aufgenommen werden, wo man nicht fragt, ob Freund oder Feind, wo einfach geholfen und geheilt wird, so gut es geht. „Lasst uns weniger von der Sünde sprechen“, sagte Franziskus, „lasst uns mehr auf den Menschen und seine Lebenssituation schauen“. So bitten wir:

Bitten wir um eine heilende Kirche, die den Menschen guttut: die ein weites Verständnis hat für die wiederverheirateten Geschiedenen, für die vielen Patchwork Familien, für Menschen mit unterschiedlicher sexueller Identität 

Bitten wir um eine heilende Kirche: in der ehrlichen Aufarbeitung aller Missbrauchsfälle. Aber auch in der Diskussion um den Zölibat. Um ein Ende vieler falscher Kompromisse und Lebenslügen 

Bitten wir um eine heilende Kirche, wenn Konflikte auch in den eigenen Reihen ausgetragen werden müssen, offen und ehrlich und ohne Intrigen

bitten wir auch um eine Gesellschaft, die heilsam und „unentgeltlich für Arme“ ist:  dass wir hier in Österreich Platz und Barmherzigkeit aufbringen für Menschen, die Hilfe zum Überleben brauchen. Dass es Solidarität mit allen Schwächeren gibt.

Bitten wir aber auch um "heilsame" und ausgleichende Kräfte in Politik und Gesellschaft. Dass nicht Spaltung betrieben wird und Ausgrenzung, dass kein Platz ist für Schlechtmacherei und Verhetzung

bitten wir für uns selbst, dass auch wir unsere Fähigkeiten zur Verfügung stellen, wo sie für andere gebraucht werden, „unentgeltlich“ und heilsam. Dass wir uns Zeit nehmen füreinander, Zeit, Kranke und Alte zu besuchen, dass wir oft einfach nur da sind und zuhören, berühren und trösten.

Kosmas und Damian gelten als Patrone der Ärzte und der Apotheker: bitten wir für unser Gesundheitssystem, bitten wir für Ärzte und Pflegende und für alle, die sich in den Dienst anderer stellen. 

Du guter Gott, heile du, was krank ist. Krank in uns, krank in unserer Kirche und krank in unserer Gesellschaft. Gib uns die Kraft, Wunden zu heilen und Trennendes zu versöhnen. Verzweifelt bitten wir um Frieden an den vielen Orten von Gewalt und Leid. Amen

Dienstag, 24. September 2024

Fürbitten 25.9. FRIEDENSSTIFTER gesucht

 

25.9.2024  Nikolaus von der Flüe  

Heute ist der Gedenktag für Nikolaus von der Flüe. Er gilt als Schutzpatron der Schweiz. In einem großen innenpolitischen Konflikt konnte er zum Frieden beitragen und war immer wieder auch Ratgeber für ausländische Staatsmänner. Mit dem Schweizer Nationalheiligen, dem Mystiker und Friedensstifter, kann man aber durchaus auch seine Probleme haben.  Nikolaus von der Flüe war immerhin Vater von 10 Kindern, als er sich plötzlich als Einsiedler und Asket radikal zurückzieht. Als Nikolaus die Familie verließ, war das jüngste Kind 1 Jahr alt. Könnten auch Frauen in so einer Situation alles liegen und stehen lassen? Man könnte also auch auf „Heiliges“ neidig sein – viele Wege der Menschen und viele Wege Gottes verstehen wir nicht. Bitten wir heute

dass wir uns bemühen wie Nikolaus von der Flüe „Friedensstifter“ zu sein, wenigstens in unserem kleinen Umfeld, in unseren Gemeinschaften, an unseren Arbeitsplätzen –

 

dass wir nicht aufhören um den Frieden zu bitten und zu betteln, Millionen Menschen brauchen unser Beten – dass wir offen dafür sind, Flüchtlinge aufzunehmen und zu betreuen

 

dass wir aber auch um effiziente Maßnahmen für Umwelt- und Klimasschutz beten, auch sie sind ein Beitrag zum Frieden – und dass wir dankbar sind für die vielen gerade auch jungen Menschen, die sich dafür engagieren

 

und bitten wir im privaten Bereich: dass wir nicht neidisch auf den Lebensweg und die Entscheidungen anderer schauen - dass wir jeden nach seiner Facon – besser gesagt, nach dem Plan Gottes- heilig werden  lassen

 

lass, dass wir dankbar sind und annehmen, was unser ganz eigener Weg der „Heiligkeit“ ist

dass wir mit unserem Fromm sein keinen Konkurrenzkampf betreiben und Extreme suchen

dass wir immer wieder auch den Mut haben, neue Wege einzuschlagen

 

Du guter Gott, so bitten wir heute mit den Gebetsworten des heiligen Nikolaus von der Flüe: „Herr nimm alles von mir, was mich hindert zu Dir. Gib alles mir, was mich führt zu Dir. Nimm mich mir und gib mich ganz zu eigen Dir.“ Und ganz besonders bitten wir auch um FRIEDENSSTIFTER für unsere Zeit. Wir brauchen sie so DRINGEND.   Amen

Montag, 23. September 2024

Fürbitten 24.9. JESUS? ganz so einfach war es nicht mit ihm

 

24.9.2024 Lk.8.19   Deine Mutter steht draußen

Wie oft hört man von schwierigen Kindern. Nicht einmal ihre Mütter finden dann noch Zugang zu ihnen. War auch Jesus für seine Mutter ein schwieriges Kind, ein schwieriger, junger Mann? Maria hat es sicher nicht einfach mit Jesus gehabt. Sie war nicht von allem Anfang an die himmlische Mutter Gottes - vieles an ihrem Sohn muss sie verwirrt haben. Im Evangelium wird heute berichtet, dass Mutter und Brüder einmal zu Jesus kamen, ihn aber wegen der vielen Menschen um ihn nicht erreichen konnten. Auf ihre Bitte, er möge zu seiner Familie kommen, reagiert Jesus nicht.  Vielmehr sagt er zu den Menschen, mit denen er beisammen ist: "Die, die mich verstehen, die mir zuhören, die sind meine Familie, die sind mir Mutter und Brüder". Seine Mutter lässt er ungerührt vor der Türe stehen Bitten wir heute

dass wir Jesus nicht nur verklärt sehen, sondern auch seine Ecken und Kanten

dass wir das Ungewöhnliche, das Provokante, dass so ganz Andere an Jesus wahrnehmen und uns damit auseinandersetzen

dass wir immer wieder und viel mehr auch an das menschliche Leben von Jesus und Maria denken - dass wir uns aus diesem Leben Geduld abschauen, Toleranz, einen langen Atem für alles, was wir selbst nicht gleich verstehen

dass Jesus „nachfolgen wollen“ auch heißt: in Kauf nehmen, dass wir selbst auch bisweilen für andere Menschen schwierig erscheinen

bitten wir für alle Eltern, die auch so manches an ihren Kindern nicht verstehen, die oft Angst haben, ganz den Kontakt zu verlieren

bitten wir, dass Eltern ihren Kindern Freiheit und Vertrauen einräumen, dass sie ihnen nicht ihre eigenen Vorstellungen vom Leben aufzwingen wollen

   
 bitten wir für die jungen Menschen, dass auch sie Geduld mit Erwachsenen und Älteren haben, dass es von beiden Seiten Verständnis und Toleranz füreinander gibt  

und bitten wir, dass wir mit dem Blick auf Jesus auch Geduld und Respekt vor allen Menschen haben, die aus dem Rahmen fallen, die nicht angepasst sind, die ihren eigenen Weg gehen und für uns unverständlich sind  

 

Du guter Gott, irgendwie sind wir wohl alle - jeder und jede auf unsere eigene Weise - schwierige Menschen:  so bitten wir dich:  begleite uns durch alle Höhen und Tiefen, auf allen Umwegen und Irrwegen unseres Lebens: denn sie alle führen zu dir. Amen

 

Hier das berühmte Gedicht des libanesisch-amerikanischen Dichters und Philosophen Khalil Gibran (1883 - 1931)  Seine Werke gelten als maßgeblicher Beitrag der kulturellen Renaissance der arabischen Welt im Westen.

Eure Kinder sind nicht eure Kinder

 

 Eure Kinder sind nicht eure Kinder.

Sie sind die Söhne und Töchter der Sehnsucht des Lebens nach sich selber.

Sie kommen durch euch, aber nicht von euch, und obwohl sie mit euch sind, gehören sie euch doch nicht.

Ihr dürft ihnen eure Liebe geben, aber nicht eure Gedanken, denn sie haben ihre eigenen Gedanken.

Ihr dürft ihren Körpern ein Haus geben, aber nicht ihren Seelen, denn ihre Seelen wohnen im Haus von morgen, das ihr nicht besuchen könnt, nicht einmal in euren Träumen.

Ihr dürft euch bemühen, wie sie zu sein, aber versucht nicht, sie euch ähnlich
zu machen. Denn das Leben läuft nicht rückwärts, noch verweilt es im Gestern.

Ihr seid die Bogen, von denen eure Kinder als lebende Pfeile ausgeschickt werden.

Der Schütze sieht das Ziel auf dem Pfad der Unendlichkeit, und Er spannt euch mit seiner Macht, damit seine Pfeile schnell und weit fliegen.

Lasst euren Bogen von der Hand des Schützen auf Freude gerichtet sein;

Denn so wie Er den Pfeil liebt, der fliegt, so liebt er auch den Bogen, der fest ist.

 

Khalil Gibran