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Dienstag, 21. Mai 2024

Fürbitten 22.5 Ja mach nur einen Plan ....

 


22.5.2024  Jak.4.13  menschliches Planen

Vom Dichter Bert Brecht kennen wir die „Ballade von der Unzulänglichkeit menschlichen Planens.“ Ja, mach nur einen Plan! - Sei nur ein großes Licht! - Und mach dann noch’nen zweiten Plan - Gehn tun sie beide nicht. So heißt es bei Brecht. Zweitausend Jahre früher ist Ähnliches formuliert im sogenannten Jakobus-Brief aus dem Umfeld von Jesus. Wer genau dieser Jakobus war, darüber diskutieren die Theologen, Jedenfalls gibt er den christlichen Gemeinden recht praktische, alltags-taugliche Ratschläge. Im Brief heute warnt er vor allzu großer Selbstgewissheit. Keiner von uns weiß, was morgen sein wird. Planen ist gut, aber letztlich sollen wir alles in die Hand Gottes legen. So bitten wir heute

 

Dass es uns nicht aus der Fassung bringt, wenn manches anders verläuft, als wir geplant haben

dass wir nicht alles auf Punkt und Strich regeln wollen

dass wir mit unseren Bitten Gott nicht in unsere engen Vorstellungen pressen wollen

dass wir uns mit Planen und Vorausschauen das Leben nicht komplizierter machen, als es sein muss

dass wir zwar planen, aber auch die Dinge an uns herankommen lassen

dass wir uns nicht „auf Zukunft“ fixieren, sondern im Hier und Jetzt das Beste tun

dass wir im Vertrauen offen sein können, für das was kommt

dass wir immer gelassener werden, was die Zukunft betrifft 

und dass wir auch anderen Menschen Angst nehmen können

 

so bitten wir in dieser Stunde um ein leichtes Herz für einen leichten Tag. Im Namen Jesu Amen


ERSTE LESUNG

Jak 4, 13-17

Lesung aus dem Jakobusbrief

„Ihr, die ihr sagt: Heute oder morgen werden wir in diese oder jene Stadt reisen, dort werden wir ein Jahr bleiben, Handel treiben und Gewinne machen -, ihr wisst doch nicht, was morgen mit eurem Leben sein wird. Rauch seid ihr, den man eine Weile sieht; dann verschwindet er.

Ihr solltet lieber sagen: Wenn der Herr will, werden wir noch leben und dies oder jenes tun. Nun aber prahlt ihr voll Übermut; doch all dieses Prahlen ist schlecht.

Wer also das Gute tun kann und es nicht tut, der sündigt“.


BALLADE VON DER UNZULÄNGLICHKEIT MENSCHLICHEN PLANENS     Bert Brecht

Der Mensch lebt durch den Kopf.
Sein Kopf reicht ihm nicht aus.
Versuch es nur, von deinem Kopf
Lebt höchstens eine Laus.
Denn für dieses Leben
Ist der Mensch nicht schlau genug.
Niemals merkt er eben
Diesen Lug und Trug.

Ja, mach nur einen Plan!
Sei nur ein großes Licht!
Und mach dann noch’nen zweiten Plan
Gehn tun sie beide nicht.
Denn für dieses Leben
Ist der Mensch nicht schlecht genug.
Doch sein höhres Streben
Ist ein schöner Zug.

Ja, renn nur nach dem Glück
Doch renne nicht zu sehr
Denn alle rennen nach dem Glück
Das Glück rennt hinterher.
Denn für dieses Leben
Ist der Mensch nicht anspruchslos genug.
Drum ist all sein Streben
Nur ein Selbstbetrug.

Der Mensch ist gar nicht gut
Drum hau ihn auf den Hut.
Hast du ihm auf dem Hut gehaun
Dann wird er vielleicht gut.
Denn für dieses Leben
Ist der Mensch nicht gut genug
Darum haut ihm eben
Ruhig auf den Hut!