21.5.2024 Wer ist wohl der Größte - und der Wichtigste ! Mk.9.30
Mit dem Pfingstfest ist nun für die Liturgie der Kirche OSTERN vorbei – es beginnt wieder das sogenannte „Jahr im Jahreskreis“ – also: der ganz normale Alltag hat uns wieder: es bleibt aber ein Alltag, in dem uns das Vertrauen in das Leben weiter tragen soll. Im Evangelium heute bringt uns Markus gleich zurück in die Normalität und auch Banalität unseres Lebens. Fast ist es ja peinlich: irgendwie kommen wir immer wieder an einen Punkt, wo wir unser großes EGO verteidigen wollen oder es in Gefahr sehen. Das gehört wohl zur Gruppendynamik im Leben. Überall dort, wo mehrere Menschen beisammen sind, taucht irgendwann unweigerlich die Frage auf – ob ausgesprochen oder nicht: “ Wer hat das Sagen? Wer ist das Alphatier? Wer ist hier jetzt „der, die Größte“. Auch vor mehr als 2.000 Jahren, bei den Jüngern Jesu, war es nicht anders. Die Erzählung im Evangelium heute zeigt es. Nicht das, was Jesus ihnen mitteilen will, beschäftigt die Jünger – sie debattieren vielmehr darüber, wer von ihnen wohl der Größte, der Wichtigste, der Bedeutendste ist. Jesus stellt einfach ein Kind in ihre Mitte…wer sich um diese Kleinen annimmt – und um alle anderen Kleinen – der ist wichtig vor Gott. Bitten wir heute
dass wir uns nicht lächerlich machen, mit eigenem "Wichtig-tun"
dass wir uns nicht aufspielen und vordrängen
dass wir nicht krampfhaft im Mittelpunkt stehen müssen
dass wir aber auch nicht scheinheilig nur so „bescheiden tun“,
dass wir Andere in unserem Umfeld etwas gelten lassen können
dass wir fähig zur Teamarbeit sind
dass wir Menschen um uns motivieren und ermutigen
dass wir nicht immer gleich selbst das Heft in die Hand nehmen
dass wir es immer besser lernen, uns innerlich respektvoll zu verneigen vor den Menschen, mit denen wir zu tun haben, gerade auch heute wieder
dass es auch im politischen und öffentlichen Leben und nicht zuletzt auch in der Kirche einen respektvollen Umgang miteinander gibt, und dass wir selbst dazu beitragen, wo immer wir es können
Du
guter Gott, lass uns erkennen, wie sehr wir alle unsere Gaben, alles Können,
alle Verdienste Dir verdanken. Und dass wir damit den anderen Menschen in
unserem Leben „dienen“ sollen, so gut wir können. Lass es uns tun in der
Freude, die uns Jesus vorgelebt hat. Amen
EVANGELIUM Mk 9, 30-37
Aus dem Evangelium
nach Markus
"In jener Zeit zogen Jesus und seine Jünger durch Galiläa. Jesus wollte aber nicht, dass jemand davon erfuhr; denn er wollte seine Jünger über etwas belehren. Er sagte zu ihnen: Der Menschensohn wird den Menschen ausgeliefert, und sie werden ihn töten; doch drei Tage nach seinem Tod wird er auferstehen. Aber sie verstanden den Sinn seiner Worte nicht, scheuten sich jedoch, ihn zu fragen. Sie kamen nach Kafarnaum. Als er dann im Haus war, fragte er sie: Worüber habt ihr unterwegs gesprochen?
Sie schwiegen, denn
sie hatten unterwegs miteinander darüber gesprochen, wer von ihnen der Größte
sei.
Da setzte er sich,
rief die Zwölf und sagte zu ihnen: Wer der Erste sein will, soll der Letzte von
allen und der Diener aller sein.
Und er stellte ein Kind in ihre Mitte, nahm es in seine Arme und sagte zu ihnen: Wer ein solches Kind um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, der nimmt nicht nur mich auf, sondern den, der mich gesandt hat“.