19.5.2024 HEILIGER GEIST: Achtung vor Wirkung und Nebenwirkungen
Wissen wir überhaupt, worauf wir uns einlassen, wenn wir um den „heiligen Geist“ bitten? Was wir als AUFERSTEHUNG Jesu vor 50 Tagen gefeiert haben – das führt uns nun hinein in unsere eigene AUFERSTEHUNG. Auferstehung in einem neuen Geist. Was in der Sprache der Theologie "Heiliger Geist" heißt, das ist die Kraft der totalen Erneuerung, Es ist die Kraft, aus der heraus Um-Stürzlerisches möglich ist. Nichts muss bleiben, wie es war. Er, dieser heilige Geist, kann unser Leben auch total auf den Kopf stellen. Wollen wir es riskieren? „Achtung vor Wirkung und Nebenwirkungen“ – das darf man ruhig dazu sagen Bitten wir mit Gedanken von Anton Rotzetter, dem bekannten Schweizer Kapuzinerbruder und Schriftsteller.
Ruf in mir
Heiliger Geist
Ruf in uns - nach Gott und seiner Gerechtigkeit, auch hier in unserer Welt und zeige uns, wo wir es sind, die handeln müssen
Bete in mir
Heiliger Geist
Bete in uns - Um Freude und Zuversicht – dass wir uns nicht den Angstmachern ausliefern, dass wir Mut machen und aufrichten können
Schrei in
mir Heiliger Geist
Schreie in uns - Nach Freiheit und Leben und Gerechtigkeit – Lass uns all die nicht vergessen, die verzweifelt auf dieser Welt Frieden suchen und Sicherheit und Heimat
Weine in
mir Heiliger Geist
Weine in uns – dass wir Schmerz und Trauer mitfühlen können – auch wenn wir so oft keine Antwort finden für die Ungerechtigkeit in dieser Welt. - Weil uns auch oft die Worte fehlen, für die Bedürftigkeit der Menschen neben uns
Klage in mir Heiliger Geist
Klage in uns - Über Trennung und Tod – Dort, wo wir als Christen Gemeinsamkeit nicht schaffen, dort, wo Liebe zerbricht, dort, wo wir Menschen verloren haben
Singe in mir Heiliger Geist
Singe in uns - singe in uns das Lied der Befreiung – Damit wir immer wieder einen neuen Anfang wagen - im eigenen Leben und in Kirche und Gesellschaft
Juble mit mir Heiliger Geist -
Juble mit uns - Im Land der Lebendigen. Damit das kleine ICH den Weg zum WIR in DIR findet dass wir uns immer wieder aufrichten können voll Lebendigkeit und Freude und Dankbarkeit
So bitten wir: Komm heiliger Geist, entzünde in uns das Feuer deiner Liebe und wir werden das Gesicht unserer Erde verändern. amen
Erste
LesungApg 2, 1–11
Lesung aus der Apostelgeschichte.
"Als der Tag des
Pfingstfestes gekommen war, waren alle zusammen am selben Ort.
Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm
daherfährt,
und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen.
Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten;
auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder.
Und alle wurden vom Heiligen Geist erfüllt
und begannen, in anderen Sprachen zu reden,
wie es der Geist ihnen eingab.
In Jerusalem aber wohnten Juden, fromme Männer aus allen Völkern unter dem
Himmel.
Als sich das Getöse erhob, strömte die Menge zusammen und war ganz bestürzt;
denn jeder hörte sie in seiner Sprache reden.
Sie waren fassungslos vor Staunen und sagten:
Seht! Sind das nicht alles Galiläer, die hier reden?
Wieso kann sie jeder von uns in seiner Muttersprache hören:
Parther, Meder und Elamíter, Bewohner von Mesopotámien, Judäa und Kappadókien,
von Pontus und der Provinz Asien, von Phrýgien und Pamphýlien,
von Ägypten und dem Gebiet Líbyens nach Kyréne hin,
auch die Römer, die sich hier aufhalten, Juden und Proselýten,
Kreter und Áraber –
wir hören sie in unseren Sprachen Gottes große Taten verkünden“.