das
Dreifaltigkeitdsfresko aus Urschalling
es ist Teil einer
figurenreichen Wand- und Deckenbemalung aus dem 14. Jahrhundert - lässt sich
auf vielerlei Weise deuten. Die mittlere Gestalt gleicht einer Frau, das weibliche
Prinzip Gottes, entsprechend dem hebräischen Wort für Geist: "ruach"
- weiblich "die Geistin". Die göttliche allumfassende Liebe ist für
uns Menschen ohne "weibliches" Prinzip eigentlich
undenkbar
Weil wir Menschen sind, brauchen wir Bilder und Worte, um uns mitzuteilen. Wir machen uns auch ein Bild von Gott, weil wir über ihn sprechen wollen. Gerade das heutige Fest will aber wohl auch das EINE sagen: Gott ist ganz ANDERS. Wir halten uns zwar an Jesus, wenn er sagt, „wie du Vater in mir bist und ich in dir bin – so sollen auch sie in uns sein“ Auch wir sind in diese Göttlichkeit miteinbezogen – aber WIE GOTT IST!!! - wir wissen es nicht. So bitten wir an diesem heutigen Festtag
im Namen des Vaters, der uns immer auch Mutter ist
dass wir nicht steckenbleiben in Äußerlichkeiten, in leeren Formeln und
Ritualen
dass wir nicht hängenbleiben an alten Bildern und Geschichten -
im Namen des Sohnes, der uns Bruder ist
dass wir im Vertrauen auf Jesus leben – auch wenn es oft keine schnelle
Antwort
auf Sorgen und Probleme gibt
dass wir im Vertrauen auf Jesus offen sein können für alle Menschen, die
unsere
Hilfe und unseren Beistand brauchen
im Namen des Heiligen Geistes, der alles Leben in uns ist
dass wir mit immer mehr Liebe und Sehnsucht Gott suchen, und nicht aus
Pflichtgefühl
dass wir immer mehr in Gottes ANDERS-sein hineinwachsen dürfen
und so bitten wir im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen
Geistes:
dass wir auch in die Tiefen unserer eigenen Person hineinwachsen,
dass wir auch unser eigenes Anders-sein annehmen
dass wir in allen anderen Menschen deren „anders sein“ respektieren und
achten,
als einen Widerschein des dreifaltigen Gottes.
Du guter Gott, so wollen wir mit unserem ganzen Leben DANKE sagen für die Gemeinschaft, in der wir leben und glauben dürfen. amen